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    GESAMT-ROUNDUP  588  0 Kommentare Pharma gibt Bayer Stärke im Ringen um Monsanto - BASF winkt ab

    LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer kann im Übernahmekampf um den Konkurrenten Monsanto aus einer Position der Stärke agieren. Während Monsanto mit Umsatz- und Ergebniseinbrüchen kämpft, bescherte das florierende Pharmageschäft den Leverkusenern im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnschub. Auch an einer anderen Front laufen die Dinge gut für Bayer. BASF lehnte einen Verkauf seines Pflanzenschutzgeschäfts an die Amerikaner kategorisch ab.

    Bayer selbst erwähnte die Rekordofferte für Monsanto in dem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht unterdessen mit keinem Wort. Auch Konzernchef Werner Baumann äußerte sich nicht dazu. Der US-Konzern hatte auch ein leicht erhöhtes Übernahmeangebot von Bayer in der vergangenen Woche als zu niedrig zurückgewiesen. Knackpunkt bleibt der Blick in die Bücher. Die Konzerne zeigten sich aber generell weiter gesprächsbereit. Bayer verwies dabei zuletzt auf eine "angemessene Vertraulichkeitsvereinbarung".

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    Das Schweigen wird unter Beobachtern als möglicher Hinweis auf eine entsprechende Vereinbarung ausgelegt. Analyst Thorsten Strauß von der NordLB gab sich hingegen zurückhaltend: "Wenn es die gäbe, hätte man die aus rechtlichen Gründen veröffentlichen müssen, aber ich denke, das ist das, worüber man im Moment verhandelt."

    Bayer steht gut da: Unter dem Strich machte der Konzern zwischen April und Juni einen Gewinn von 1,38 Milliarden Euro - 18,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Dax -Schwergewicht am Mittwoch mitteilte. Gleichzeitig hob der Konzern seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr leicht an. Der Bayer-Umsatz ging wegen negativer Wechselkurseffekte zwar um 1,4 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Wechselkursschwankungen wäre er jedoch um 2,3 Prozent gestiegen.

    Analysten hatten bei Bayer zwar etwas mehr Umsatz, aber weniger Gewinn erwartet. Bayer-Aktien waren gegen Mittag gefragt. Der Aktienkurs legte um 2,28 Prozent zu. Ein Händler lobte die starke Profitabilität. Berenberg-Analyst Alistair Campbell sprach von gemischten Ergebnissen. Warburg-Experte Ulrich Huwald sieht die Stellung von Bayer in den Verhandlungen über die geplante Übernahme von Monsanto gestärkt. Der US-Konzern hatte im Juni wegen der schwachen Geschäfte in der Landwirtschaft deutliche Umsatz- und Ergebniseinbrüche melden müssen.

    Vor allem neuere Medikamente aus der Bayer-Produktpipeline verkaufen sich nach Angaben des Konzerns gut und erreichten Umsatzzuwächse von bis zu 40 Prozent. Doch auch die Geschäfte mit rezeptfrei verkauften Klassikern florierten.

    Nicht ganz rund lief es allerdings auch bei Bayer im Agrargeschäft, das der Konzern durch die Monsanto-Übernahme massiv ausbauen will. Zwar lag der um Währungseffekte sowie Unternehmenszukäufe und -verkäufe bereinigte Umsatz auf Vorjahresniveau. Doch sorgten gestiegene Herstellungskosten, leicht rückläufige Absatzmengen und Währungseffekte für einen Gewinnrückgang um 8,2 Prozent. Auch für das Gesamtjahr senkte der Konzern die Ergebnisprognose für die Sparte.

    Das spiegelt das insgesamt schwache Marktumfeld im Agrargeschäft. Monsanto hatte Ende Juni für das dritte Quartal einen Umsatzrückgang um mehr als acht Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar und einen Gewinneinbruch um mehr als ein Drittel auf 717 Millionen Dollar ausweisen müssen.

    Einen Rückschlag erlitt Monsanto nun auch an anderer Stelle. Der Chemiekonzern BASF schob Spekulationen über einen möglichen Verkauf seines Pflanzenschutzgeschäfts an den US-Saatgutspezialisten Monsanto einen Riegel vor. "Ich glaube, wir haben das ziemlich deutlich gemacht, dass unser Pflanzenschutzgeschäft nicht zum Verkauf steht", sagte Unternehmenschef Kurt Bock am Mittwoch. Erst jüngst waren erneut Spekulationen aufgeflammt, dass der von Bayer umworbene US-Konzern Alternativen zum Bayer-Deal suche und dabei auch Gespräche mit BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrarchemie-Sparten wieder aufgenommen habe.

    Die gesamte Branche steckt derzeit im Umbruch: So will etwa der chinesische Chemiekonzern ChemChina den schweizerischen Agrarchemie-Anbieter Syngenta für 43 Milliarden Dollar schlucken. Auch die US-Konkurrenten Dow Chemical und Dupont wollen zusammengehen. Sie würden damit erst einmal den Branchenprimus BASF vom Thron stoßen. Allerdings wollen sich die beiden US-Konzerne nach der geplanten Fusion in drei börsennotierte Unternehmen aufspalten - darunter ein Spezialist für Agrarchemikalien./jha/mne/rea/stb




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