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    ROUNDUP/Kreise  365  0 Kommentare Unicredit erwägt Kapitalerhöhung und Spartenverkauf

    ROM (dpa-AFX) - Wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten Stresstest zieht die angeschlagene italienische Großbank Unicredit offenbar einige Schritte zur Kapitalstärkung in Erwägung. Kern solle dabei eine Kapitalerhöhung über rund fünf Milliarden Euro sein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Dienstagabend unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtete. Zudem stehe die Beteiligung an der polnischen Bank Pekao auf dem Prüfstand.

    Die Italiener hatten sich zuletzt bereits von einem Aktienpaket an der Bank getrennt und so den Anteil von 50 auf rund 40 Prozent reduziert. Dieser ist an der Börse derzeit rund 2,8 Milliarden Euro wert. Als möglicher Käufer könnte der polnische Staat in Betracht kommen, da die dortige Regierung stärker Kontrolle über die Wirtschaft erlangen will und aus diesem Grund auch Beteiligungen an Banken erwägt.

    Zu den Überlegungen zur Kapitalstärkung gehöre auch der Verkauf eines großen Teils der faulen Kredite, hieß es in den Kreisen weiter. Auch der Verkauf oder Börsengang der Vermögensverwaltung Pioneer sei eine Option. Es gebe aber noch keine endgültige Entscheidung und die Pläne könnten sich noch ändern. Unicredit wollte die Angelegenheit nicht kommentieren.

    Die Bank braucht dringend Geld, um die Lasten aus dem hohen Berg an faulen Krediten zu schultern. Diese sind derzeit das Hauptproblem der italienischen Banken und ein Streitfall innerhalb der Eurozone. So will die Regierung Italiens den italienischen Banken mit Steuergeldern helfen, dies ist jedoch nach den Regeln der Europäischen Union seit einiger Zeit nicht mehr erlaubt.

    Stattdessen sollen erst einmal Anteilseigner und Gläubiger haften. Dies will der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi aber unbedingt vermeiden, da viele Sparer Geld in Anleihen der Banken investiert haben. Diese würden bei einer Rettung im sogenannten "Bail-In"-Verfahren an Wert verlieren.

    Am Aktienmarkt gehört die Unicredit seit einiger Zeit zu den Verlieren - am Mittwoch ging es wegen der Spekulationen über eine Kapitalerhöhung erneut bergab. Das Papier ist mit einem Abschlag von 57 Prozent im bisherigen Jahresverlauf einer der größten Verlierer unter den europäischen Banken und der mit Abstand schwächste Wert im EuroStoxx 50./zb/enl/stb





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