Brexit belastet globale Konjunktur kaum
Nach schwachem Jahresauftakt hat sich das Weltwirtschaftswachstum beschleunigt und die meisten fundamentalen Antriebskräfte sind intakt. Einen beachtlichen Anstieg verzeichnete der globale Einkaufsmanagerindex (PMI) im verarbeitenden Gewerbe. Sein Pendant zum globalen Dienstleistungssektor verharrte dagegen auf einem enttäuschenden Niveau. Allerdings zeichnen die Umfragen des Institute for Supply Management (ISM) in den USA ein günstigeres Bild. Aus ihnen spricht eine spürbare Belebung in beiden Wirtschaftssektoren. Zudem wird die Geldpolitik weltweit nun wohl länger locker bleiben.
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Das Votum der Briten, aus der EU auszutreten, bringt zwar Unsicherheiten mit sich, die die britische Wirtschaft belasten. Da diese aber nur 4 Prozent zur weltweiten Wirtschaftsleistung – und einen noch geringeren Beitrag zum Wachstum – beisteuert, sollten sich die unmittelbaren Folgen für das Weltwirtschaftswachstum in Grenzen halten. Größeren Schaden könnte eine Ansteckung der Finanzmärkte anrichten, auf die bislang aber nichts hindeutet. Die in den meisten Industrieländern solide Tendenz bei Beschäftigungswachstum, Verbrauchervertrauen und Reallöhnen stellt die Weichen für ein vom Konsum getriebenes Wirtschaftswachstum.
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Eurozone: Solides Wachstum
Noch spiegeln sich die Folgen des Brexit-Votums in den neusten Daten nicht wider – wenn sie überhaupt erheblich sein werden. In der Eurozone wächst die Wirtschaft weiter ansehnlich bei gleichzeitig schwachem Preisauftrieb. Unter dem Strich rechnen die Analysten von Fidelity in diesem Jahr mit etwas stärkerem Wachstum als 2015. Die bessere Beschäftigungslage wird das Verbrauchervertrauen stärken und den Konsum beleben. Extrem locker bleiben die Finanzierungsbedingungen, und auch von der Fiskalpolitik dürfte leichter Rückenwind ausgehen.
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Der PMI für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für die Eurozone tendiert mit 53,1 unverändert, eine beeindruckende Stabilität mit robustem Wachstum. Zugleich ist die Beschäftigung auf den höchsten Stand seit Anfang 2011 geklettert. Sie vervollständigt das Bild eines konsumgetriebenen nachhaltigen Aufschwungs. Allerdings stellen mögliche negative Entwicklungen in der Politik und im Bankensektor ein nicht zu vernachlässigendes Risiko dar.
USA: Starke Daten flankiert von anhaltend lockerer Geldpolitik
Im vergangenen Monat haben sich die US-Wirtschaftsdaten gebessert und präsentieren sich nun solide. Der im zweiten Quartal beobachtete kräftige Wiederanstieg dürfte über das Quartal hinaus tragen. Für das laufende Jahr geht man wie gehabt von einem Wachstum zwischen 2,0 und 2,4 Prozent aus. Als verlässlicher Konjunkturmotor wird sich erneut der Konsum erweisen, denn die Beschäftigungslage ist gut und die verfügbaren Einkommen steigen. Nach dem neusten Arbeitsmarktbericht ist die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juni um 287.000 gestiegen – so stark wie seit acht Monaten nicht mehr. So ist die Arbeitslosenquote wieder auf 4,9 Prozent gefallen. Unterdessen beschleunigt sich das Lohnwachstum weiter.
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Mit 2,6 Prozent zum Vorjahr hielt es jedoch nicht ganz mit den Erwartungen Schritt. Aus den auf ein Zweijahreshoch von 7,4 Prozent zum Vorquartal gestiegenen Einzelhandelsumsätzen geht eine starke Konsumneigung im zweiten Quartal hervor. Die ISM-Umfrage des verarbeitenden Gewerbes legte auf 53,2 Zähler zu, im nichtverarbeitenden Gewerbe liegt der Stand bei 56,5. Interessant: Von den Befragten halten 61 Prozent die Folgen des Brexit für vernachlässigbar. Unterstützend für die Wirtschaft zeigt sich weiter die Politik der US-Notenbank. Nach der Junisitzung, die noch vor dem britischen Referendum stattfand, sah die Fed derzeit keine Veranlassung, ihre Geldpolitik zu ändern und die Zinszügel weiter anziehen.
Im zweiten Teil des Beitrags, gehen wir morgen näher auf die Märkte in Japan, China und den Schwellenländern ein.
Quelle: Fidelity