ANALYSE
Merrill Lynch stuft Commerzbank erneut ab - jetzt 'Underperfom'
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat wegen des anhaltenden Zinstiefs endgültig den Daumen über der Aktie der Commerzbank gesenkt. Zwei Wochen nach der Abstufung von "Buy" auf "Neutral" stufte Merrill-Lynch-Experte Johan Ekblom das Papier am Mittwoch nun auf "Underperform" ab. Damit änderte der Analyst innerhalb weniger Wochen seine Einstellung zur Commerbank-Aktie komplett.
Beim Kursziel geht Ekblom jetzt von 5,20 Euro nach zuvor 6,60 Euro aus. Vor seiner Abstufung im Juli hatte er dem Papier noch einen Kurs von 11,50 Euro zugetraut. Seitdem fiel die Aktie von einem Tiefstand zum nächsten.
UNGEWÖHNLICHE KEHRTWENDE
Dies ist eine für Analysten ungewöhnliche Kehrtwende innerhalb so kurzer Zeit. Er habe den Einfluss der dauerhaft niedrigen Zinsen auf die Bank unterschätzt, begründete Ekblom seine neuerliche Abstufung.
Nach Vorlage der detaillierten Zahlen zum zweiten Quartal kappte er erneut seine Gewinnprognosen für das laufende und die kommenden Jahre. Er geht zudem davon aus, dass die weiter teilverstaatlichte Bank die Dividende wieder streichen wird, um das Geld im Haus zu halten.
SORGEN UM WEITERE PROGNOSESENKUNGEN
Ekblom geht davon aus, dass in den kommenden Wochen noch zahlreiche andere Experten ihre Gewinnschätzungen reduzieren werden. Daher werde der Druck auf die Aktie weiter anhalten. Das Papier war alleine in den ersten Augusttagen um rund 12 Prozent gefallen.
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Immerhin geht er davon aus, dass die Aktie einen Boden gefunden hat. Sein Kursziel von 5,20 Euro liegt nur knapp unter dem am Dienstag erreichten Rekordtief von 5,223 Euro. Am Mittwochmorgen fiel die Aktie allerdings weiter auf 5,161 Euro.
Gemäß der Einstufung "Underperform" schätzt Merrill Lynch die Aktie als einen der am wenigsten attraktiven Werte in dem Beobachtungsuniversum ein.
Analysierendes Institut Merrill Lynch & Co./zb/enl/das