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    ROUNDUP/Terror und Türkei  375  0 Kommentare Flughafenbetreiber Fraport kappt Passagierprognose

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Terroranschläge in Europa und die Krise in der Türkei machen die Wachstumspläne des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport in diesem Jahr zunichte. An Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz dürfte die Zahl der Fluggäste 2016 leicht sinken statt zu steigen, kündigte der Vorstand um Fraport-Chef Stefan Schulte am Donnerstag angesichts rückläufiger Quartalszahlen an. Bisher war der Manager von einem Anstieg von ein bis drei Prozent auf bis zu 63 Millionen Passagiere ausgegangen. Im zweiten Quartal bekam das Unternehmen den Abwärtstrend bereits zu spüren. Besonders düster sieht es am Fraport-Flughafen im türkischen Antalya aus.

    Die Fraport-Aktie reagierte dennoch mit Kursgewinnen auf die Nachrichten. Am Morgen gewann das Papier an der Frankfurter Börse 1,74 Prozent an Wert. Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank sah sich von den Quartalszahlen wenig überrascht - will seine Annahmen für die Geschäftsentwicklung jetzt aber überprüfen.

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    Im zweiten Quartal musste Fraport beim Umsatz einen Rückgang um zwei Prozent auf 652 Millionen Euro hinnehmen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar minimal auf 233 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb mit einem Gewinn von 79 Millionen Euro jedoch zehn Prozent weniger übrig als ein Jahr zuvor.

    Der Rückgang des Nettogewinns ist dem Flughafen Antalya geschuldet, wo der Gewinn um 93 Prozent einbrach. Die Antalya-Beteiligung geht nicht in Umsatz und operativen Gewinn des Fraport-Konzerns ein. Die Entwicklung schlägt sich erst im Nettoergebnis nieder.

    Für das Türkei-Geschäft sieht die Fraport-Spitze vorläufig ziemlich schwarz. Weil die Urlauber der Türkei nach den Anschlägen in Istanbul, dem verhinderten Militärputsch und dem nun geltenden Ausnahmezustand in Massen fernbleiben, dürfte die Zahl der Fluggäste in Antalya im Gesamtjahr um fast ein Drittel sinken, schätzt das Management. Bei den Flügen aus dem Ausland dürfte das Minus noch deutlich höher ausfallen, heißt es im Zwischenbericht. In den ersten sechs Monaten belief sich der Passagierrückgang in Antalya auf über 30 Prozent, im zweiten Quartal zählte Fraport dort sogar 39 Prozent weniger Fluggäste als ein Jahr zuvor.

    Der Frankfurter Flughafen kam im ersten Halbjahr auf 28,7 Millionen Passagiere und damit 0,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Juli belief sich der Rückgang sogar auf zwei Prozent, sodass seit Jahresbeginn ein Minus von 1,1 Prozent zu Buche steht.

    Dass Konzernchef Schulte seine Gewinnprognose für 2016 angesichts dieser Entwicklung nicht zusammenstreicht, verdankt er einem teilweisen Rückzug aus Russland. Fraport verkauft ein Stück seiner Beteiligung am Flughafen St. Petersburg an den Staatsfonds des arabischen Emirats Katar. Dies dürfte den operativen Jahresgewinn (Ebitda) um 30 bis 40 Millionen Euro nach oben treiben, wie das Unternehmen bereits am Sonntag angekündigt hatte.

    Schulte erwartet, dass das Ebitda dadurch doch noch die für 2016 anvisierte Höhe von 850 bis 880 Millionen Euro erreicht. Der Umsatz soll mit bis zu 2,65 Milliarden Euro immer noch etwas höher ausfallen als im Vorjahr./stw/jha/stb




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