Allianz
Nach Zahlen deutlich unter Druck
Der Versicherer Allianz hat heute früh Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgestellt und zur Halbzeit deutlich enttäuscht. Vorbörslich notiert das Wertpapier bereits ein gutes Stück weit im Minus, gespannt warten Anleger auf den Handelsstart und wie sich das Papier nach den Zahlen tatsächlich im regulären Handel präsentieren wird.
„Das zweite Quartal wurde insbesondere durch ausgesprochen hohe Schäden aus schweren Überschwemmungen und Stürmen in Europa geprägt", erklärte Vorstandschef Oliver Bähte. Demnach schrumpfte der Überschuss um 46 Prozent auf 1,1 Milliarden € Euro wie Europas größter Versicherer am Freitag mitteilte. Der operative Gewinn ging um 17,2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück, was deutlich unter den Markterwartungen liegt. Hierfür werden einerseits die Unwetterschäden verantwortlich gemacht, zum anderen aber auch die Schwäche der Vermögensverwaltung durch die anhaltend niedrigen Zinsen. Bei den bisherigen Jahreszielen wird jedoch nicht gerüttelt, der operative Gewinn soll bei 10 bis 11 Milliarden Euro am Jahresende betragen, bekräftigte der Konzern.
Das äußert schwache Chartbild der Allianz-Aktie bestätigt die heute früh vorgelegten Zahlen, weshalb das Wertpapier im Jahresdurchschnitt aus 2014 tendiert. Seit den Hochs aus 2015 wird der Wert derzeit mit einem Kursabschlag von 25 Prozent gehandelt und kann sich gerade so noch auf einer letzten wichtigen Horizontalunterstützung um 120,00 Euro abstützen. Diese wurde in der jüngsten Vergangenheit bereits mehrfach getestet und konnte bisher immer wieder für einen Pullback zur Oberseite hin sorgen. Ob das allerdings vor dem Hintergrund der deutlich schwächeren Zahlen weiterhin gewährleistet werden kann, bleibt höchst fraglich.
Anleger enttäuscht, Akte fällt zurück
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Bereits im Vorfeld zeichnet sich ein deutlich schwächerer Handelsstart der Allianz-Aktie ab, der in den kommenden Stunden bis Tagen ohne Umwege auf die aktuellen Jahrestiefs bei 118,35 Euro abwärts führen könnte. Wird demnach die markante Horizontalunterstützung um 120,00 Euro nachhaltig per Wochenschlusskurs gebrochen, sollten weitere Abgaben auf das Niveau von 108,40 Euro folgen. Hierauf könne nun interessierte Anleger über ein kurzfristiges Investment in das Turbo Short Zertifikat (WKN: VN2JK4) setzen und bei Erreichen der zuletzt genannten Marken eine Rendite von bis zu 175 Prozent erzielen. Abgesichert sollte ein Investment allerdings noch knapp oberhalb der 50-Tage Durchschnittslinie bei aktuell 130,59 Euro. Erst darüber dürfte eine kurzfristige Aufwärtsbewegung an den Widerstandsbereich zwischen 134,30 und 135,50 Euro ermöglicht werden. Größere Hoffnungen auf eine Rally sich Anleger jedoch unter den gegebenen Umständen nicht machen.