Egbert Prior
Phoenix Solar wieder auf Wachstumskurs
Das Unternehmen hat turbulente Zeiten hinter sich. 2011 brach der europäische Solarmarkt zusammen. Viele Firmen gingen Pleite. Phoenix konnte sich aber durch eine beherzte Umstrukturierung retten. Seit 2015 befinden sich die Münchener wieder im Wachstumsmodus. 2015 gingen 119 Millionen durch die Bücher nach nur 34 Millionen im Jahr zuvor. Der operative Verlust verkleinerte sich von 4,6 auf nur noch 1,6 Millionen. Im ersten Halbjahr 2016 setzte sich der turnaround fort: Der Umsatz kletterte um 34% auf 53 Millionen, der operative Verlust halbierte sich nahezu auf 2,4 Millionen. Im zweiten Quartal war das Ebit sogar leicht positiv. Im Gespräch mit der Prior Börse hält Finanzvorstand Manfred Hochleitner an der Jahresprognose fest. Geplant sind Umsätze zwischen 180 und 210 Millionen sowie ein operativer Gewinn zwischen 2 und 4 Millionen. Der Auftragsbestand von 182 Millionen macht Hochleitner zuversichtlich, die Ziele erreichen zu können. In den ersten sechs Monaten erzielte die Gesellschaft einen positiven operativen Cash flow in Höhe von gut 6 Millionen, ein starkes Indiz für die Wende. Phoenix Solar plant und baut Sonnenkraftwerke. Zuletzt erzielten die Bayern etwa 70% der Erlöse in den USA. Der zweitgrößte Solarmarkt der Welt (nach China) wächst rasant. Auch im Mittleren Osten und Südostasien ist die Firma unterwegs. Aus dem derzeit unattraktiven deutschen Markt hat man sich indes komplett zurückgezogen. Um wieder nachhaltig und auf Nettobasis profitabel zu arbeiten, muß Phoenix Solar die Kosten weiter senken. Hochleitner hat sich jährliche Einsparungen zwischen 8 und 10% vorgenommen. Auch die Finanzierungskosten (etwa 4 Millionen jährlich) sollen runter, dazu möchte der CFO die Schulden (34 Millionen) reduzieren. Beim aktuellen Kurs, 3,60 Euro, beträgt die Marktkapitalisierung nur 27 Millionen. Eine Nachsteuermarge von 2% und weiteres Wachstum unterstellt, sollte Phoenix in zwei bis drei Jahren wieder 5 Millionen oder sogar mehr Gewinn einfahren. So gesehen ergibt sich ein einstelliges KGV. Freilich dürfen die Risiken des wenig planbaren Projektgeschäfts nicht übersehen werden. Fazit: Gelingt die nachhaltige Ertragswende, hat die Aktie beträchtliches Potential.
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