ANALYSE/Berenberg
Merck KGaA-Aktien dürften pausieren
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA haben ihr Potenzial nach Einschätzung der Privatbank Berenberg nach den jüngsten Kursgewinnen weitgehend ausgereizt. Sie sei mittlerweile nicht mehr so zuversichtlich, dass die Papiere ihre überdurchschnittliche Kursentwicklung fortsetzen könnten, schrieb Analystin Louise Pearson in einer am Freitag vorgelegten Studie. Sie stufte die Papiere bei einem unveränderten Kursziel von 101 Euro von "Buy" auf "Hold" ab.
Im bisherigen Jahresverlauf liegen die Aktien mit einem Plus von mehr als 10 Prozent im vorderen Drittel des Dax , dessen Bilanz nach der Rally der vergangenen Wochen nun zumindest in etwa ausgeglichen ist. Erst Anfang August schraubten die Darmstädter ihren Ausblick für 2016 hoch. Ein erfolgreiches Laborgeschäft und stabile Arzneimittelumsätze stimmen das Unternehmen zuversichtlich.
Die Pharmasparte habe die Bewertungslücke zur Branche nun ein gutes Stück verringert, komplett werde sie den Rückstand kurzfristig aber wohl nicht aufholen können, schrieb die Analystin. Bei der Spezialchemiesparte, dem Geschäft mit Pigmenten und Flüssigkristallen, lobte sie die außergewöhnlich hohe Profitabilität. Zudem könnte das LCD-Geschäft weiter wachsen und die technologische Entwicklung bei organischen Leuchtdioden (OLED) sei mehr Chance als Gefahr. Grundsätzlich habe sich zuletzt aber nichts an ihrer Einschätzung dieses Bereichs geändert.
Mit Blick auf den Geschäftsbereich Life Science bleibt die Expertin besonders optimistisch und sieht für ihre Gewinnerwartungen deutlich Luft nach oben. Für eine nur auf dem Segment basierende Kaufempfehlung müssten ihre Schätzungen aber sogar über den mittelfristigen Unternehmenszielen liegen. Das erscheine zwar nicht unmöglich, noch sei die Sicherheit in puncto Erreichbarkeit aber nicht groß genug.
Mit der Empfehlung "Hold" sieht Berenberg ein begrenztes Aufwärts- oder Abwärtspotenzial ohne einen unmittelbaren Kurstreiber für die Aktie./mis/das
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Analysierendes Institut Berenberg.