Ist die EZB am Ende ihrer geldpolitischen Möglichkeiten?
Die Bruderschaft der internationalen Notenbanken hat seit der Immobilienkrise 2008 und in Europa nach der Finanzkrise ab 2010 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzwelt vor dem Ruin zu retten.
Auch die EZB hat mittlerweile den Leitzins abgeschafft. Und das Niederregnen von Zentralbankgeld, mit dem Mario Draghi Staatspapiere aufkauft, erinnert an tropische Wolkenbrüche.
Also ein Happy End wie im Märchen? Leider sagt der zweite Blick „Nein“. Denn es ist eher ein Alptraum. Die EZB hat an den Anleihemärkten die Marktwirtschaft abgeschafft und Planwirtschaft eingeführt. Die Preisfeststellung von Staats- und mittlerweile auch Unternehmensanleihen orientiert sich nicht mehr an so „profanen“ Dingen wie Bonität, nationale Reformpolitik oder Unternehmenserfolg, sondern nur noch am dicken Portemonnaie der Notenbank. Honecker hätte sich über so viel Neo-Sozialismus bei einer westlichen Notenbank gefreut. Er würde argumentieren, dass er es immer gewusst hat: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Die Angst vor einer neuen Euro-Finanzkrise ist so groß, dass man die Zinsen ins Gefängnis gesteckt hat. Sie können nicht fliehen im Sinne von steigen. Nicht zuletzt soll sich damit ein Staat wie Italien günstig refinanzieren können, um schwindsüchtigen italienischen Banken den Kapital-Rollator zur Verfügung zu stellen.
Die letzten Geschäftsabschlüsse der Banken dokumentieren diese verheerende Entwicklung prägnant. Die eurozonalen Banken sind ausgerechnet durch die geldpolitische Barmherzigkeit Mario Draghis in die Ertragskrise geraten.
Die EZB hat erfolgreich gegen die Herrschaft der Staatsanleihekrise geputscht
Da stellt sich die Frage, ob die EZB in ihrem Tun erfolgreich war, ob sie einen guten Job gemacht hat. Auf den ersten Blick könnte man mit „Ja“ antworten. Durch die geldpolitische Drückung der Schuldzinsen sind in vielen Euro-Ländern die Renditen der Staatspapiere sogar unter den Meeresspiegel, unter null gefallen. Die Bedienung der Staatsschulden ist ohne teure Zinsen und den unangenehmen Zinseszinseffekt wieder locker zu leisten.Also ein Happy End wie im Märchen? Leider sagt der zweite Blick „Nein“. Denn es ist eher ein Alptraum. Die EZB hat an den Anleihemärkten die Marktwirtschaft abgeschafft und Planwirtschaft eingeführt. Die Preisfeststellung von Staats- und mittlerweile auch Unternehmensanleihen orientiert sich nicht mehr an so „profanen“ Dingen wie Bonität, nationale Reformpolitik oder Unternehmenserfolg, sondern nur noch am dicken Portemonnaie der Notenbank. Honecker hätte sich über so viel Neo-Sozialismus bei einer westlichen Notenbank gefreut. Er würde argumentieren, dass er es immer gewusst hat: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Die Angst vor einer neuen Euro-Finanzkrise ist so groß, dass man die Zinsen ins Gefängnis gesteckt hat. Sie können nicht fliehen im Sinne von steigen. Nicht zuletzt soll sich damit ein Staat wie Italien günstig refinanzieren können, um schwindsüchtigen italienischen Banken den Kapital-Rollator zur Verfügung zu stellen.
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Die alte Bankenkrise ist tot, es lebe die neue
Leider finden Banken die finanzpolitische „Happy Hour“ eines zinslosen Kapitalismus überhaupt nicht lustig. Dadurch geht den Banken ihr früheres Brot und Butter-Geschäft verloren: Das Zinsgeschäft - Geld günstig bei der Notenbank aufnehmen und zu höheren Konditionen als Kredit ausleihen oder grundsätzlich über Zinserträge - ist ausgetrocknet wie eine Regenpfütze nach sommerlicher Hitze.Die letzten Geschäftsabschlüsse der Banken dokumentieren diese verheerende Entwicklung prägnant. Die eurozonalen Banken sind ausgerechnet durch die geldpolitische Barmherzigkeit Mario Draghis in die Ertragskrise geraten.
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