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    Unister  2498  0 Kommentare Unister im Visier rechtsextremer Kreise - Wie weit ging der Einfluss?

    Der Leipziger Internet-Konzern Unister ist zunehmend ins Visier rechtsextremer Kreise geraten. Demnach haben zwei Österreicher mit Neonazi-Biografie seit 2013 Einfluss in dem Konzern gewonnen, berichten die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die „Sächsische Zeitung“.

    Der frühere Republikaner Reinhard Rade schaffte es dabei offenbar, sich das Vertrauen mehrerer Unister-Gesellschafter zu erwerben und zeitweise zum Besitzer einer Firma zu werden, die heute zweitgrößter Aktionär der Unister-Tochter Travel24 ist. Im Jahr 2015 verkaufte Rade seine Anteile an den Freund und Geschäftspartner Hans Jörg Schimanek weiter, der in den Neunziger Jahren wegen „nationalsozialistischer Wiederbetätigung“ in Österreich zu acht Jahren Haft verurteilt worden war.
     
    Schimanek, 52, ist den Recherchen zufolge heute über seine Schweizer Firma Loet Holding AG zweitgrößter Aktionär der Unister-Tochter Travel24. Mit der Travel24 hat Unister unter anderem seinen Einstieg in den deutschen Hotelmarkt geplant. Die Loet AG gehörte zwischenzeitlich Reinhard Rade. Dieser gibt an, er sei darüber hinaus bei Unister als „Berater der Gesellschafter und Sonderbeauftragter der Geschäftsführung“ tätig gewesen. Rade hatte zuletzt die radikalen Leipziger „Legida“-Kundgebungen unterstützt, er sieht sich als enger Wegbegleiter des Unister-Gesellschafters Daniel Kirchhof. Diesem hatte Rade 2012 beim Aufbringen einer Kaution geholfen, als Kirchhof nach einer Razzia im Unister-Konzern in U-Haft saß. „Er ist eloquent und kann sehr überzeugend sein, aber ich teile seine Ansichten nicht“, sagt Kirchhof über Rades politische Gesinnung.
     
    Rade war in der Vergangenheit unter anderem „DDR-Koordinator“ der Republikaner. Am Sitz einer seiner Firmen in Leipzigs Virchowstraße residierte zeitweise zudem ein antisemitischer Verlag. Auf Anfrage sagte ein Unister-Sprecher, von Akteuren mit rechtsextremer Vergangenheit im Konzern habe man bisher nichts gewusst. Das Unternehmen distanziere sich ausdrücklich von solchem Gedankengut.






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    Unister Unister im Visier rechtsextremer Kreise - Wie weit ging der Einfluss? Der Leipziger Internet-Konzern Unister ist zunehmend ins Blickfeld rechtsextremer Kreise geraten. Medienberichten zufolge haben zwei Österreicher mit Neonazi-Biografie seit 2013 Einfluss in dem Konzern gewonnen.