VW - Produktionsstopp
VW strebt Verhandlungslösung an - Zulieferer fordern Millionen an Schadenersatz
Die Eskalation ist bereits auf die Spitze getrieben, doch Volkswagen setzt dem eigenen Bekunden nach im Streit mit zwei Zulieferern weiter auf eine gütliche Einigung. „Wir sind mit den Lieferanten weiter im Kontakt und suchen eine Einigung auf dem Verhandlungsweg“, sagte ein VW-Sprecher gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.). Er schickte im gleichen Atemzug jedoch hinterher: „Zugleich halten wir uns aber auch den Rechtsweg weiter offen.“
Die Gespräche zwischen dem Autobauer und den Zulieferfirmen sollen am heutigen Montag fortgesetzt werden. Währenddessen wird der Volkswagen-Konzern die Produktion seines wichtigsten Modells Golf in Wolfsburg und Zwickau für mindestens eine Woche komplett stoppen. Bereits seit Freitag stehen die Fließbänder der Passat-Produktion in Emden still. In beiden Fällen liegt der Stillstand an dem Streit mit den Zulieferern. Beim Passat geht es dabei um Sitzbezüge, beim Golf um Getriebeteile.
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Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, steckt hinter dem Lieferstreik eine mittlere zweistellige Millionenforderung durch die beiden Prevent-Firmen Car Trim und ES Automobil Guss gegen den Wolfsburger Autokonzern. Auslöser der Blockade soll eine von VW und Porsche gekündigte Entwicklungskooperation mit Car Trim aus dem sächsischen Plauen sein. Diese mache dem Bericht zufolge Ausfälle und Schäden in Höhe von etwa 55 Millionen Euro geltend - davon 30 Millionen gegenüber VW und 25 Millionen gegenüber der VW-Tochter Porsche. Mittlerweile soll sich die Forderung auf 58 Millionen erhöht haben. Eine Summe, die der Volkswagen-Konzern als "nicht plausibel“ zurückweist.