Von Markus Fugmann
Ich bin schon häufiger gefragt worden, was einen Trader erfolgreich macht. Und meine Antwort lautete stets: die Gewinne müssen größer sein als die Verluste. Was trivial klingt, ist aber in der Realität für die meisten ein unüberwindliches Hindernis: aus meiner Broker-Erfahrung weiß ich, dass viele Trader mehr Gewinn-Trades haben als Verlust-Trades, aber unter dem Strich meist doch ein Minus steht. Eben weil die Verluste größer sind als die Gewinne. Und das wiederum ist eine Frage der Disziplin und des konsequenten Risikomanagements.
Warum ist das so? Meine Erklärung dafür lautet, dass die menschliche Natur dem Trading-Erfolg im Wege steht. Wir sind als Menschen schon seit der Steinzeit darauf programmiert, die Beute schnell in die sichere Höhle zu bringen, wenn wir sie erlegt haben – und diese „Programmierung“ ist immer noch wirksam. Sprich wir werden nervös, wenn wir Gewinne bei einer Position erzielt haben und nehmen diese Gewinne zu schnell mit. Liegen wir mit einer Position dagegen im Minus, greift der „Hoffnungs-Modus“: das wird schon wieder werden, so die Hoffnung. Es ist die selbe Hoffnung, die Steinzeit-Menschen befähigt hat, nahezu endlos hinter eine Beute herzulaufen. Wir Menschen sind, und jetzt wird es fast philosophisch, Hoffnungs-Tiere.