Ölpreise geraten nach gestiegenen Lagerbeständen unter Druck
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind nach gestiegenen US-Rohöllagerbeständen unter Druck geraten. Am späten Mittwochnachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 48,98 US-Dollar. Das waren 98 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,28 Dollar auf 46,85 Dollar.
In den USA hatten die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend zugelegt. Die Vorräte waren laut Energieministerium um 2,5 Millionen auf 523,6 Millionen Barrel (je 159 Liter) gestiegen. Experten hatten hingegen einen Rückgang um 0,85 Millionen Barrel erwartet.
Am Vortag waren die Ölpreise in wenigen Minuten um mehr als einen Dollar gestiegen. Auslöser waren Berichte gewesen, dass der Iran an den für Ende September geplanten Gesprächen zwischen dem Ölkartell Opec und anderen Anbietern teilnehmen und das Vorhaben einer Förderobergrenze unterstützen will. Der Iran hat nach Aussagen des iranischen Rohölministeriums vom Mittwoch allerdings noch nicht entschieden, ob das Land sich an informellen Gesprächen um eine Senkung der Rohölförderung beteiligen wird. Der Iran gilt als wichtiger Faktor für eine Einigung, insbesondere wegen der großen Interessengegensätze zum mächtigsten Opec-Mitglied Saudi-Arabien. Rohstoffexperten der Commerzbank zweifeln jedoch am Erfolg der Gespräche und sehen mittlerweile die Gefahr einer "scharfen Preiskorrektur" am Ölmarkt.
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Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt erneut gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 45,34 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 70 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/he