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    Börsen-Zeitung: Schifffahrt im Main Tower, Kommentar zur Landesbank

    Hessen-Thüringen (Helaba) von Bernd Wittkowski

    Frankfurt (ots) - Frankfurt und die Schifffahrt: Da denkt man an

    gemütliche Ausflugstouren auf dem Main zwischen Gerbermühle und

    Griesheimer Schleuse. Auf zunehmend ungemütliche Weise spielt die

    Schifffahrt in Deutschlands Finanzhauptstadt derweil auch dort eine

    Rolle, wo man es nicht zuerst vermutet: im Main Tower, dem Sitz der

    Helaba. Schon vor drei Jahren war das Institut mit einer

    Nebentätigkeit als Reederei aufgefallen. Es musste Schiffe

    übernehmen, die eigentlich über die Beteiligung Hannover Leasing

    vermarktet werden sollten; die Fonds waren jedoch nicht platzierbar.

    Die christliche Seefahrt findet sich aber darüber hinaus auch im

    ganz normalen Kreditportfolio der viertgrößten deutschen Landesbank.

    Und so ist die Krise in der Schifffahrt nun die Hauptursache des für

    diese Zeiten ungewöhnlich hohen Wertberichtigungsbedarfs der Helaba

    und damit ein wesentlicher Grund für den im Vergleich zu LBBW und

    BayernLB aus dem Rahmen fallenden Ergebniseinbruch im ersten

    Halbjahr, mag das Minus von 23 Prozent als solches auch keine

    Überraschung darstellen. Der seit elf Monaten amtierende

    Vorstandsvorsitzende Herbert Hans Grüntker hat ja keine Gelegenheit

    ausgelassen, die Latte der Erwartungen so tief wie irgend möglich zu

    legen. Das musste er freilich auch. Nicht weil böse Zungen sonst

    behaupten würden, "kaum ist der neue Chef angetreten, geht es mit der

    Bank bergab". Sondern weil es nun mal eine unbestreitbare, schon vor

    ein, zwei Jahren erkennbare Tatsache ist, dass er die Führung des

    Instituts auf einem historischen Ertragshoch übernommen hat. Dann ist

    man gut beraten, den eigenen Ehrgeiz zumindest in der Kommunikation

    nach außen vorsichtig zu dosieren.

    Auch ohne die vermaledeiten Schiffsfinanzierungen hätte die Helaba

    indes kaum das Vorjahresergebnis halten können. Schon die jüngst

    veröffentlichten Zahlen von LBBW und BayernLB, der größten und

    zweitgrößten Landesbank, haben verdeutlicht, dass sich die fatale

    Zinspolitik der EZB immer tiefer in die Erfolgsrechnungen der Branche

    hineinfrisst. Gegen die Folgen von Null- und Negativzinsen konnten

    die drei Landesbanken nicht einmal durch Wachstum hinreichend

    anverdienen.

    Um das maritime Engagement der Helaba nun aber noch etwas

    einzuordnen: Ihr ganzes Schiffsportfolio von rund 1 Mrd. Euro ist

    kleiner als das Schiffskreditvolumen, das die Nord/LB gerade an

    Investoren verkauft hat, um ihren Gesamtbestand von 18 Mrd. Euro ein

    wenig abzubauen. Die wirklich beunruhigenden Schifffahrtsrisiken

    liegen eher an Leine und Elbe, und soweit sie doch am Main liegen,

    dann nicht so sehr im Main Tower.

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