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    Sind wir morgen schlauer?  4964  2 Kommentare Fed-Sitzung in Jackson Hole: Janet, gib uns ein Zeichen!

    Zins bleibt, Zins steigt, vielleicht im September oder doch erst Dezember? Im Vorfeld der Yellen'schen Rede zu den Sitzungsergebnissen der Fed erhoffen sich viele Investoren einen Hinweis über den zukünftigen geldpolitischen Kurs der USA. Die Notenbankchefin wird ihre Mimik ordentlich unter Kontrolle halten und ihre Worte mit Bedacht wählen müssen.

    "Die Märkte sehnen sich nach Klarheit", sagte Brian Smedley, Chefvolkswirt der Forschungsabteilung bei Guggenheim Partners, dem Nachrichtendienst "Bloomberg". Seine Investmentgesellschaft verwaltet derzeit ein Gesamtvermögen von 240 Milliarden US-Dollar. Die Manager seien "ein bisschen müde" und hätten "ein bisschen damit zu kämpfen, wie die vielen Meinungen, die aktuell verbreitet werden, und die öffentlichen Debatten bewertet werden sollen." 

    Tatsächlich geistern derzeit wieder zahlreiche Gerüchte rund um die Zukunft des US-Leitzinses durch die Finanzwelt. Viele Experten glauben mittlerweile ernsthaft, dass es zu einer erneuten Zinserhöhung kommen könnte, die jüngsten US-Konjunkturdaten sprechen durchaus dafür. So entwickle sich der Arbeitsmarkt laut stellvertretendem Fed-Chef Stanley Fischer zurzeit so gut, dass eine Vollbeschäftigung kurz bevor stünde (Quelle: "Handelsblatt"). Auch die Inflation bewege sich nahe der anvisierten Marke von zwei Prozent.

    Meinungsverschiedenheiten gibt es jedoch bei der Frage nach dem "Wann". Einige wenige glauben, dass die Währungshüter schon im September an der Zinsschraube drehen werden, die meisten sind jedoch davon überzeugt, dass dies nicht vor Dezember stattfinden wird. Denn erst dann wissen die Notenbanker, wer die Position des Präsidenten im Weißen Haus bekleiden wird und auch dann kennen sie erst die neusten ökonomischen Wachstumszahlen für das dritte Quartal. 

    So oder so: Als Investmentmanager muss man für alle Eventualitäten eine passende Strategie aus dem Ärmel schütteln können. Das trifft vor allem dann zu, wenn man aktiv im Anleihehandel unterwegs ist, denn dieser Markt reagiert hypersensibel auf kleinste Hinweise zu möglichen Zinsentscheidungen. So zeichnete Yellen vor zwei Monaten im Rahmen einer gerichtlichen Zeugenaussage ein eher zurückhaltendes Bild von der amerikanischen Wirtschaftslage. Die zweijährigen US-Anleihen fielen in ihren Erträgen sofort um 0,14 Prozent zurück. 

    Entsprechend gebannt wird die Finanzwelt also auch am Freitag wieder an den Lippen der Notenbankchefin hängen. Zwar wird diese gar nicht so viel Interessantes für die Händler zu berichten haben; während des traditionellen Fed-Treffens im beschaulichen Jackson Hole am Rande der Rocky Mountains tauscht sich alles, was politisch oder wirtschaftlich Rang und Namen hat lediglich über allgemeine Fragen zu den zukünftigen geldpolitischen Rahmenbedingungen aus.

    Aber vielleicht - nur ganz vielleicht - lässt Yellen ja doch etwas in ihrer Rede zur Entwicklung des Leitzinses durchklingen. Eine Randbemerkung, eine dramaturgische Pause, ein Nicken, ja selbst ein einzelnes Blinzeln könnte schon als Anspielung auf das, was da kommt, verstanden werden. Sie selbst dürfte sich der Wirkung ihrer Worte und Mimik absolut bewusst sein. Dem Zufall wird sie ihre Mimik daher wohl kaum überlassen. 





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