VW

Das ist ein Pyrrhussieg

Lieber Leser,

VW hat zur Jahreshalbzeit wieder einmal Toyota von der Spitzenposition verdrängt, was den Titel absatz- und umsatzstärkster Autohersteller angeht. Doch es ist ein Pyrrhussieg. Denn aus den hohen Umsätzen ergeben sich vergleichsweise wenig Erträge. Da können die deutschen Konkurrenten BMW und Daimler mit ganz anderen Zahlen aufwarten.

Positive Überraschung BMW

Insbesondere BMW dürfte die Anleger mit seiner aktuellen Gewinnspanne positiv überraschen. Denn die Münchner Autobauer mussten sich im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens doch einige Male Kritik anhören wegen vermeintlich schwacher Absatzzahlen. Doch dafür beträgt die aktuelle Gewinnrendite 10,9 %, wie aus einer Untersuchung der Unternehmensberatung EY zum 2. Quartal hervorgeht.

Daimler muss zurückstecken

Damit ist BMW derzeit noch besser unterwegs als Erzrivale Daimler, der es nur auf 8,4 % bringt. Dieser Umstand dürfte die Stuttgarter ärgern, da sie eingangs des Jahres die Konkurrenten BMW und Audi bereits überflügelt hatten. Und eigentlich sollten die Mitbewerber dauerhaft distanziert werden. So lautete zumindest das mittelfristige Ziel des Vorstands.

VW mit einer mageren Marge von 3,3 %

Doch Daimler sollte sich nicht grämen. Was wirklich schlechte Zahlen sind, beweist VW. Die Wolfsburger steigerten zwar ihren Umsatz auf 57 Mrd. Euro und überholten damit Toyota (54 Mrd. Euro). Doch beim EBIT konnten die Japaner 5,3 Mrd. Euro vorweisen – VW hingegen nur 1,9 Mrd. Euro und eine magere EBIT-Marge von 3,3 %. Natürlich ist diese Diskrepanz zwischen Erlösen und Erträgen auf den Abgas-Skandal zurückzuführen. Aber das macht die Sache ja nicht besser.

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