checkAd

    GESAMT-ROUNDUP  481  0 Kommentare Fed steuert auf Zinsanhebung zu - Zeitpunkt aber unklar

    JACKSON HOLE (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed scheint auf ihre zweite Zinsanhebung nach der Finanzkrise zuzusteuern. Darauf deuten Äußerungen der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen vom Freitag hin. Der Zeitpunkt einer weiteren Straffung bleibt dagegen unklar. Zudem bekräftigte Yellen, dass die geldpolitische Straffung moderat erfolge, nicht festgelegt sei und von der konjunkturellen Entwicklung abhänge. Bankvolkswirten zufolge sagte Yellen im Grunde wenig Neues.

    Yellens mit Spannung erwarteter Auftritt enthielt vor allem einen Satz, der auf den kurzfristigen Kurs der Fed hindeuten könnte. Auf der renommierten Notenbankkonferenz in Jackson Hole sagte sie, die Argumente für eine Zinsanhebung seien in den vergangenen Monaten stärker geworden. Analyst Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital kommentierte: "Die Argumente für Zinsanhebungen sind seit Jahren stärker geworden, so dass dies nicht viel Neues sagt."

    'GRADUELLE' ZINSSTRAFFUNG

    Yellen begründete ihre Einschätzung voraussichtlich steigender Zinsen mit der absehbaren Entwicklung der US-Wirtschaft. Die Fed rechne für die kommenden Jahre mit einem anhaltend moderaten Wachstum, zusätzlichen Verbesserungen am Arbeitsmarkt und einem Anstieg der Inflation über das Fed-Ziel von zwei Prozent. Darüber hinaus konzentrierte sie sich in ihrer Rede vor allem auf grundsätzliche Fragen zur US-Geldpolitik, ohne Änderungen zum Instrumentarium der Fed anzukündigen.

    Mit einem scharfen Straffungskurs der Fed dürfte nach wie vor nicht zu rechnen sein. So bekräftigte Yellen, dass der Leitzins im Laufe der Zeit nur "graduell" ansteigen werde. Zudem wies sie abermals darauf hin, dass die Zinsentscheidungen der Notenbank von der konjunkturellen Entwicklung abhingen und keinem vorab festgelegten Kurs folgten. Mit diesen Formulierungen will sich die Fed geldpolitischen Spielraum erhalten. Dies ist ein klarer Unterschied zu früheren Straffungsphasen der Fed, die meist einem klaren zeitlichen Muster folgten.

    GELDPOLITISCHER KURS UNGEWISS

    Diesen Unterschied stellte Yellen auch recht unverblümt heraus, indem sie sinngemäß sagte, die Fed könne aus heutiger Sicht selbst nicht sagen, wann und in welchem Umfang der Leitzins (Fed Funds Rate) angehoben werde. "Unsere Fähigkeit vorherzusagen, wie die Federal Funds Rate sich im Laufe der Zeit entwickelt, ist ziemlich begrenzt, da die Geldpolitik auf jegliche Störungen reagieren muss, die die Wirtschaft beeinträchtigen könnten."

    Die Finanzmärkte reagierten auf die Äußerungen Yellens überwiegend mit deutlichen Kursschwankungen. Der US-Dollar pendelte zunächst zwischen Gewinnen und Verlusten, konnte zuletzt zu vielen Währungen aber etwas zulegen. Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen für Staatsanleihen zunächst an, fielen später aber zurück. Die Preise für Rohöl und Gold legten etwas zu. Die Aktienmärkte reagierten indes nachhaltig positiv auf die Aussagen Yellens./bgf/jsl/he





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    GESAMT-ROUNDUP Fed steuert auf Zinsanhebung zu - Zeitpunkt aber unklar Die US-Notenbank Fed scheint auf ihre zweite Zinsanhebung nach der Finanzkrise zuzusteuern. Darauf deuten Äußerungen der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen vom Freitag hin. Der Zeitpunkt einer weiteren Straffung bleibt dagegen unklar. Zudem …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer