Nordex

Verkanntes Potenzial?

Lieber Leser,

die Aktie des Windanlagenbauers Nordex erweckt ein wenig den Eindruck umherzuirren und nicht genau zu wissen, wo es eigentlich hingehen soll. Dabei gibt es beim TecDAX-Unternehmen überhaupt gar keinen Grund, sich unsicher zu fühlen. Der Newsflow ist ausgezeichnet und die zuletzt vorgelegten Zahlen können sich absolut sehen lassen. In der ersten Jahreshälfte konnten die Umsatzerlöse um 35 Prozent auf etwa 1,48 Mrd. Euro angehoben werden. Noch stärkere Sprünge gelangen Nordex beim operativen Gewinn (Ebitda). Dieser legte um 55 Prozent auf 136,6 Mio. Euro zu. Unter dem Strich verdiente man 38,2 Mio. Euro und damit 38,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Obendrein wurden die Jahresziele nach oben geschraubt. Auf der Umsatzseite will man in einem Bereich von 3,35 bis 3,45 Mrd. Euro über die Jahresziellinie laufen. Die Ebitda-Marge wurde auf eine Gewinnspanne von 8,3 bis 8,7 Prozent angehoben, zuvor hatte man 7,5 Prozent als Ziel ausgegeben. Trotzdem schickten die Anleger die Aktie daraufhin in den Keller. Warum? Weil noch bessere Ergebnisse erwartet wurden? Oder weil der dänische Branchenprimus Vestas noch eine Spur besser abschneidet?

In der ganzen Welt kann das Unternehmen gut dotierte Aufträge an Land ziehen. Zuletzt hatte der Nordex-Großaktionär Acciona einen Großauftrag in Chile ergattern können. Im Gegenzug bekräftigte die Commerzbank ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 37 Euro, immerhin rund 50 Prozent über dem aktuellen Niveau. Analyst Sebastian Growe schrieb in seiner Studie, dass der Auftrag ein Indiz für die Wettbewerbsfähigkeit der Windturbinen der Windkraftsparte AWP sei. Nordex hatte AWP im letzten Jahr von Acciona übernommen.

Das wird die meisten Aktionäre sicherlich schockieren…

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse