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    ROUNDUP  343  0 Kommentare Italiens Wirtschaft steht vor einem Dämpfer

    ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das jüngste verheerende Erdbeben in Italien und anhaltende politische Unsicherheiten drücken auf die Stimmung in der italienischen Wirtschaft. Nach Zahlen vom Montag hat sich die Stimmung in den italienischen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes im August überraschend stark eingetrübt und ist so schlecht wie seit Februar 2015 nicht mehr. Außerdem hat sich die Konsumlaune der Italiener überraschend deutlich verschlechtert.

    "So langsam verfliegt die Hoffnung der Italiener auf den ökonomischen Neuanfang", schreibt Dirk Gojny, Experte bei der National-Bank. Zudem lasse das Vertrauen in die Regierung nach. "Viele Reformen wurden noch nicht angepackt. Eine durchgreifende und vor allem nachhaltige Besserung der wirtschaftlichen Situation im Land ist nicht in Sicht."

    Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe sei von revidiert 102,9 Punkten im Vormonat auf 101,1 Punkte gefallen, teilte die Statistikbehörde Istat in Rom mit. Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 102,5 Punkte gerechnet. Für den Juli war in einer ersten Schätzung noch ein Wert von 103,1 Punkten ermittelt worden.

    Die gesamte Unternehmensstimmung trübte sich ebenfalls spürbar ein. Hier fiel der Indikator erstmals seit Februar 2015 unter die Marke von 100 Punkten. Das Stimmungsbarometer sank um 3,6 Punkte auf 99,4 Zähler. Dieser Indikator umfasst neben der Industrie den Bausektor, die Dienstleister und den Einzelhandel.

    Der Indikator für das Verbrauchervertrauen fiel um 2,0 Punkte auf 109,2 Zähler. Bankvolkswirte waren von einer geringeren Eintrübung auf 110,3 Punkte ausgegangen. Im längerfristigen Vergleich ist das Verbrauchervertrauen trotz der jüngsten Verschlechterung aber weiterhin auf recht hohem Niveau.

    Der Euro gab nach den Zahlen vorübergehend nach, erholte sich im Anschluss aber wieder und kehrte auf das Ausgangsniveau zurück. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1187 US-Dollar.

    Italien hat derzeit mit den Folgen eines schweren Erdbebens zu kämpfen, das mindestens 291 Menschen das Leben gekostet hat. Der Wiederaufbau in den Erdbebengebieten könnte nach Einschätzung von Fachleuten Milliarden Euro kosten und über Jahre andauern. Die italienische Regierung hat vor diesem Hintergrund von der Europäischen Union eine Lockerung der sogenannten Stabilitätskriterien verlangt.

    Neben klammen Staatsfinanzen sorgt in Italien derzeit ein anstehendes Referendum um eine Verfassungsreform für politische Unsicherheit. Regierungschef Matteo Renzi hatte sein politisches Schicksal an den Erfolg des Referendums geknüpft. Zuletzt hatte er allerdings entsprechende Aussagen wieder etwas relativiert./tos/jkr/fbr





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