Eurozone
Inflation stagniert bei 0,2 Prozent - Kernteuerung fällt
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Inflation im Euroraum bleibt schwach. Wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im August 0,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit hat sich die Teuerungsrate entgegen den Erwartungen von Analysten nicht geändert. Ökonomen hatten im Mittel einen leichten Anstieg auf 0,3 Prozent erwartet.
Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Komponenten ausklammert und den grundlegenden Preistrend spiegelt, ging überraschend zurück. Sie fiel von 0,9 auf 0,8 Prozent. Analysten hatten eine unveränderte Rate erwartet. Die Kerninflation wird ohne Energie sowie Nahrungs- und Genussmittel berechnet. Der im Jahresvergleich starke Ölpreisverfall wird also ausgeklammert.
Die Gesamtinflation wird weiterhin durch die deutlich günstigere Energie gedämpft, allerdings wird dieser Effekt schwächer. Im August war Energie 5,7 Prozent billiger als vor einem Jahr. In den Vormonaten waren die Preisrückgänge aber wesentlich stärker gewesen. Nahrungsmittel waren unterdessen 1,3 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, während die Preise für Dienstleistungen um 1,1 Prozent stiegen. Industriegüter waren nur 0,3 Prozent teurer.
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Der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften die Preisdaten nicht gefallen. Sie kämpft seit längerem mit einer zunehmend lockeren Geldpolitik gegen die schwache Inflation, die sie als Wachstumshemmnis ansieht. Ihr bisheriger Erfolg gilt als begrenzt. Deswegen könnte die Notenbank bereits auf ihrer Ratssitzung in der kommenden Wochen handeln und beispielsweise die Laufzeit ihres bis März 2017 laufenden Wertpapierkaufprogramms verlängern. Ihre Niedrigzinspolitik will sie ohnehin noch lange fortführen./bgf/tos/fbr