"Verschwendung öffentlicher Gelder"
Insolvente KTG Agrar erhielt weit mehr Steuergeld als gedacht
Die mit 394 Millionen Euro überschuldete KTG Agrar hat weit mehr Steuergeld erhalten, als bisher gedacht. In der Förderperiode 2014/2015 erhielt der insolvente Agrarkonzern knapp 17 Millionen Euro, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.). Bislang hatte die Bundesregierung von nur rund 6 Millionen Euro staatliche Agrarsubventionen gesprochen, die über mehrere Jahre geflossen seien. Die neue Zahl stammt aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen. „Das ist eine Verschwendung öffentlicher Gelder“, sagte deren agrarpolitischer Sprecher Friedrich Ostendorff.
Anleihegläubiger gehen wohl leer aus
Mit Beschluss des Amtsgerichts Hamburg vom heutigen Tag wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der KTG Agrar eröffnet und zugleich Eigenverwaltung angeordnet. Die KTG Agrar SE hatte Anfang Juli Insolvenz angemeldet, nachdem eine fällige Zinszahlung von knapp 18 Millionen Euro für eine 2011 begebene Anleihe nicht gezahlt werden konnte. Das Agrarunternehmen ist zahlungsunfähig und in Höhe von rd. EUR 394 Mio. überschuldet. Tausende Gläubiger der insolventen KTG Agrar können nach Angaben des Sachwalters kaum auf Rückzahlung ihres Geldes hoffen. Es sei absehbar, dass die Insolvenzquote für die Gläubiger äußerst gering ausfallen werde, eine Höhe sei derzeit nicht zu prognostizieren, teilte KTG-Sachwalter Stefan Denkhaus vergangene Woche in Hamburg mit. Anleihegläubiger hätten Forderungen von rund 342 Millionen Euro, ihre Zahl schätzte Denkhaus auf mindestens 10.000.
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