DAX
Gelingt der EZB kommende Woche ein gekonnter rhetorischer Drahtseilakt...?
(JK-Trading.com) – Wirklich neues hat die vergangene Handelswoche im DAX nicht geliefert, der deutsche Leitindex konnte die Handelsspanne zwischen 10.400 und 10.700 Punkten, zumindest bis zu den NFPs nicht verlassen.
Eventuell liefern genau diese US-Arbeitsmarktdaten in der kommenden Stunde stärkere Volatilität und einen Break aus der thematisierten Range, gefühlt werden wir aber erneut nur ein wenig „Rauschen“ zu sehen bekommen, der wirklich signifikante, fundamentale Treiber für den DAX findet sich in meinen Augen in der kommenden Woche erst mit der EZB-Sitzung.
Was wird die EZB liefern und vor allem: wie wird der DAX hierauf reagieren?
Die Bandbreite der möglichen Maßnahmen der EZB ist relativ groß, umfasst eine Senkung des Letzinses auf -0,1% und/oder auch die Aufhebung der Grenze von -0,40% bis zu welcher die EZB Anleihen im Zuge ihres QE-Programms kauft.
Auch über eine Verlängerung des QE-Programms deutlich über März 2017 wird spekuliert.
Aber all diese Maßnahmen sehe ich nur mit viel Wohlwollen als bullishen Treiber für den DAX. All jene Maßnahmen sind einerseits „super-dovish“ und dürften bspw. den Euro signifikanter unter Druck bringen.
Aber für den DAX ist das bullishe Potential wohl eher beschränkt, der Grund: die aus dieser aggressiv expansiven Notenbankpolitik resultierenden Risiken für den europäischen Bankensektor, der unter der Last der immer weiter schrumpfenden Gewinnmargen ächzt.
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Infolgedessen besteht die Gefahr eines Rutsches unter die 10.400er Marke und mindestens ein Test der 10.070/100er Region, selbst wenn sich die EZB am kommenden Donnerstag geldpolitisch noch einmal weiter aus dem Fenster lehnt (Anmerkung: selbstredend natürlich, dass keine Maßnahmen bzw. das Beibehalten des Status Quo in meinen Augen folglich stark bearish für den Dax wären und sogar die psychologisch wichtige 10.000er Marke in Gefahr bringen könnten).
Was könnte den DAX dennoch auf neue Jahreshochs bzw. über die 11.000er Marke hieven?
In meinen Augen ein ähnlich smarter Schachzug wie der Yellens in Jackson Hole.
Diese äußerte sich zwar restriktiv, doch auf ihre Worte folgte eine bullishe Reaktion, der signifikante Rücksetzer folgte erst auf die Worte ihres Vizes Fishers rund eine Stunde später.
Warum? Nun, Yellen hatte zwischen den Zeilen die Option von Aktienkäufen durch die Notenbank durch zukünftige Notenbankpolitiker-Generationen durchscheinen lassen.
Zwar ist solch eine Rhetorik besonders im Hinblick auf die restriktive deutsche Bundesbank nahezu ausgeschlossen, noch nicht einmal das bloße Andeuten scheint eine Option. Aber geschickt verpackt…
Zusammenfassend: technisch bleibt der DAX zwischen 10.400 und 10.700 Punkten neutral, ein Bruch auf der Oberseite ebnet den Weg in Richtung Jahreshoch um 10.800 Punkte, darüber riefe die 11.000er Marke, Zwischenziel um 10.880/900 Punkte.
Auf der Unterseite sticht, wie bereits geschrieben die 10.400er Marke heraus, ein Bruch machte einen Rutsch in Richtung 10.070/100 Punkten möglich.
Chart erstellt mit dem MetaTrader4 von JFD
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Geschäftsführer von Jens Klatt Trading, exklusiv für JFD Brokers
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