Genossenschaftsbanken im Streit
Europäische Regulierung - Existenzielle Bedrohung für Genossenschaftsbanken?
Die Genossenschaftsbanken beklagen die Regulierung, die auf sie zunehmend zu erdrücken scheint. Nun verschärft sich auch unter den genossenschaftlichen Instituten der Ton. Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, welche die richtige Strategie um Kampf gegen zu viel Regulierung sei.
Vor nicht allzu langer Zeit forderten die 406 Institute von ihrem Dachverband öffentliche Proteste, um auf die hohe Last aufmerksam zu machen. In diesem Ansinnen verlangten sie den Schulterschluss mit den Sparkassen. Doch der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) lehnte dies als "nicht zielführend" ab. Dafür hagelt es nun erneut Kritik.
Wenn mehr als 400 der insgesamt gut 1.000 Häuser öffentliche Aktivitäten einforderten, "kann dieser Wunsch nicht mehr ignoriert werden", heißt es aktuell in einem Brief an die Führung des BVR, aus dem „Zeit Online“ zitiert. Verfasser des Schreibens ist die Ethikbank aus Thüringen, deren Vorstand bereits im März mit einem Streik gegen zu viel Regulierung protestiert und für bundesweites Aufsehen gesorgt hatte.
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Das klassische Geschäftsmodell einer Genossenschaftsbank werde durch die europäische Regulierung werde "grundsätzlich in Frage“ gestellt, heißt es weiter in dem Brief. Der BVR sei aufgefordert, sich mit den "existenziellen Fragestellungen grundlegend auseinanderzusetzen" und verbandsintern "eine demokratische Willensbildung über die erhobenen Forderungen" herbeizuführen. Erst dann könne die Bankengruppe der Kontrollbürokratie "geschlossen und wirksam begegnen".