Energiewende in Deutschland
Kosten für Netzeingriffe explodieren
Düsseldorf (ots) - Energiewende-Index von McKinsey: Manche Ziele
der Energiewende weit über Plan, andere hingegen fast nicht mehr zu
erreichen - Ausbau der Transportnetze kommt kaum voran - Strompreise
weit über EU-Niveau
Bei relevanten Zielen der Energiewende in Deutschland wird die
Schere zwischen einerseits nicht mehr erreichbaren und andererseits
übererfüllten Zielen immer größer. Zu diesem Ergebnis kommt der
Energiewende-Index, mit dem McKinsey & Company seit 2012 anhand von
15 Indikatoren den Status der Energiewende in Deutschland
halbjährlich abbildet. Die aktuelle Analyse der Unternehmensberatung
zeigt: Während sich beispielsweise die Kosten für Netzeingriffe und
die Strompreise immer weiter von den ursprünglich gesteckten Zielen
entfernen, erreicht etwa der Offshore-Wind-Ausbau Spitzenwerte weit
über den geforderten Mindestmarken.
der Energiewende weit über Plan, andere hingegen fast nicht mehr zu
erreichen - Ausbau der Transportnetze kommt kaum voran - Strompreise
weit über EU-Niveau
Bei relevanten Zielen der Energiewende in Deutschland wird die
Schere zwischen einerseits nicht mehr erreichbaren und andererseits
übererfüllten Zielen immer größer. Zu diesem Ergebnis kommt der
Energiewende-Index, mit dem McKinsey & Company seit 2012 anhand von
15 Indikatoren den Status der Energiewende in Deutschland
halbjährlich abbildet. Die aktuelle Analyse der Unternehmensberatung
zeigt: Während sich beispielsweise die Kosten für Netzeingriffe und
die Strompreise immer weiter von den ursprünglich gesteckten Zielen
entfernen, erreicht etwa der Offshore-Wind-Ausbau Spitzenwerte weit
über den geforderten Mindestmarken.
Für sieben der insgesamt 15 untersuchten Kennzahlen bleibt das
Erreichen der Ziele "realistisch", bei den meisten mit steigender
Tendenz. Lediglich der Ausbau der Photovoltaik (PV) entwickelt sich
wegen der geringeren staatlichen Förderung leicht rückläufig. Beim
Ausbau der Transportnetze besteht weiterhin Anpassungsbedarf. Für
sieben Indikatoren ist eine Zielerreichung nach der Analyse
unrealistisch - mit Tendenz zu weiterer Verschlechterung. Dazu
gehören die Aspekte Ausstoß von CO2-Äquivalent-und Höhe der
EEG-Umlage, über die jährlich zum 15. Oktober neu entschieden wird.
Teure Netzeingriffe und hohe Strompreise belasten die Bilanz
Zu den massivsten Veränderungen im Index zählt der starke Anstieg
der Kosten durch Netzeingriffe. "Immer häufiger sind so genannte
Redispatch-Maßnahmen notwendig, die das Zu- und Abschalten von
Kraftwerkskapazitäten regeln", sagt McKinsey-Seniorpartner Thomas
Vahlenkamp, der den Index entwickelt hat. Dadurch haben sich die
Kosten auf zuletzt 403 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die
wachsende Zahl der Netzeingriffe resultiert fast vollständig aus
Engpässen auf den Nord-Süd-Trassen in den Regelzonen der
Übertragungsnetzbetreiber.
Nicht nur die teuren Netzeingriffe verschlechtern die ökonomische
Bilanz der Energiewende, das gilt auch für die aktuelle
Strompreiseentwicklung. Die Haushalts- und Industriestrompreise in
Deutschland entfernen sich immer mehr vom EU-Durchschnitt. Inzwischen
liegt das Preisniveau für deutschen Haushaltsstrom 42,1% über dem
europäischen Durchschnitt, beim Industriestrom sind es rund 20% mit
steigender Tendenz. Auch für weitere zentrale Kenngrößen sind die
Ziele der Energiewände massiv gefährdet: Der Primärenergieverbrauch
ist im Analysezeitraum konjunkturbedingt um 2,3% angestiegen, der
Erreichen der Ziele "realistisch", bei den meisten mit steigender
Tendenz. Lediglich der Ausbau der Photovoltaik (PV) entwickelt sich
wegen der geringeren staatlichen Förderung leicht rückläufig. Beim
Ausbau der Transportnetze besteht weiterhin Anpassungsbedarf. Für
sieben Indikatoren ist eine Zielerreichung nach der Analyse
unrealistisch - mit Tendenz zu weiterer Verschlechterung. Dazu
gehören die Aspekte Ausstoß von CO2-Äquivalent-und Höhe der
EEG-Umlage, über die jährlich zum 15. Oktober neu entschieden wird.
Teure Netzeingriffe und hohe Strompreise belasten die Bilanz
Zu den massivsten Veränderungen im Index zählt der starke Anstieg
der Kosten durch Netzeingriffe. "Immer häufiger sind so genannte
Redispatch-Maßnahmen notwendig, die das Zu- und Abschalten von
Kraftwerkskapazitäten regeln", sagt McKinsey-Seniorpartner Thomas
Vahlenkamp, der den Index entwickelt hat. Dadurch haben sich die
Kosten auf zuletzt 403 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die
wachsende Zahl der Netzeingriffe resultiert fast vollständig aus
Engpässen auf den Nord-Süd-Trassen in den Regelzonen der
Übertragungsnetzbetreiber.
Nicht nur die teuren Netzeingriffe verschlechtern die ökonomische
Bilanz der Energiewende, das gilt auch für die aktuelle
Strompreiseentwicklung. Die Haushalts- und Industriestrompreise in
Deutschland entfernen sich immer mehr vom EU-Durchschnitt. Inzwischen
liegt das Preisniveau für deutschen Haushaltsstrom 42,1% über dem
europäischen Durchschnitt, beim Industriestrom sind es rund 20% mit
steigender Tendenz. Auch für weitere zentrale Kenngrößen sind die
Ziele der Energiewände massiv gefährdet: Der Primärenergieverbrauch
ist im Analysezeitraum konjunkturbedingt um 2,3% angestiegen, der