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    Erschleichen sensibler Daten  4174  0 Kommentare Als Elon Musk ausgegeben: Tesla verklagt Finanzchef einer Ölfirma wegen Fake-Mail

    Um an streng geheime Informationen über Teslas Geschäftszahlen zu gelangen, habe sich ein Mitarbeiter des Öldienstleisters Quest Integrity in einer Mail als Elon Musk höchstselbst ausgegeben. Nun wurde er vom Elektroautobauer verklagt.

    Eines müsste man ihm lassen, sollten die Behauptungen zutreffen: Der mutmaßliche Fälscher hatte sich reichlich Mühe gegeben, den super-lässigen Musk-Jargon mittels haufenweise Abkürzungen so perfekt wie möglich zu imitieren. So beendete er seine Fake-Mail an den Finanzvorstand von Tesla mit den Worten:

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    Doch alles der Reihe nach. Nachdem das Tesla-Management am Abend des 3. August 2016 einen live-Webcast zu seinen bisherigen Geschäftsergebnissen beendet hatte, landete plötzlich eine E-Mail im Postfach des Finanzmanagers Jason Wheeler. Scheinbarer Absender der Nachricht war der Chef höchstpersönlich, die Mailadresse lautete "elontesla@yahoo.com".

    Darin stellte der vermeintliche CEO nochmal allerhand spezifische Fragen zu den Geschäftszahlen Teslas. Unter anderem wollte er wissen, wie es um die Bestellungen zum Model 3 steht und ob man schon etwas zum Ausblick für die zweite Jahreshälfte sagen könne. "Warum so zurückhaltend?", so die spitzbübische Einleitung der Mail.

    Ob es nun der Schreibstil war oder die Adresse, die Musk in der Vergangenheit tatsächlich benutzt hatte - etwas an der Nachricht muss Wheeler komisch vorgekommen sein. Auf Rückfrage beim Chef stellte sich heraus, dass dieser keineswegs der Verfasser war. Man ließ die Adresse zurückverfolgen.

    Und landete bei Todd Katz, Finanzchef des Washingtoner Öldienstleisters Quest Integrity. Die renommierte Firma, die unter anderem bei logistischen Pipeline-Problemen berät, führt Kunden wie BP, Chevron, Shell und ExxonMobil im Portfolio. Sie wirbt gern mit der langjährigen Expertise Katz' im Energie- und Technologiesektor. Zuvor durchlief er neun Jahre lang verschiedene Stationen an der Wall Street und arbeitete unter anderem bei Merrill Lynch und Morgan Stanley in den Bereichen Merger & Acquisitions.

    Nun braucht der Experte wohl selbst ein wenig Rechtsberatung, denn am Mittwoch reichte Tesla Klage gegen ihn beim Superior Court of Santa Clara County ein. Weil sich Katz fälschlicherweise als Elon Musk ausgegeben hätte, um damit an vertrauliche Informationen zu gelangen, seien dem Elektroautohersteller laut der Klageschrift, die dem "Forbes-Magazin" vorliegt, Schäden in ungenannter Höhe entstanden, wofür er nun Entschädigung vom Beklagten fordert.

    "Diese Aktion wurde als Versuch verstanden, an interne, nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Informationen heranzukommen", sagte der für Tesla zuständige Anwalt John Hueston von Hueston Hennigan LLP. "Auch wenn die Sache hier rechtzeitig aufgedeckt wurde, ist man bei Tesla dennoch besorgt, dass so etwas in anderer Form nochmal passieren könnte. Es hätte dazu führen können, dass hoch sensible Informationen auf unlautere Weise enthüllt werden."





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