Der US-Zyklus geht in die Verlängerung Teil2
In den letzten 40 Jahren lag der niedrigste jemals gemessene Wert der Arbeitslosigkeit bei 3,8 Prozent, ein Niveau, das in den ersten Monaten des Jahres 2000 kurz gestreift wurde. Vor einem Jahr sah es noch so aus, als könne diese Marke Ende nächsten Jahres erreicht werden und wir würden inzwischen einen Anstieg der Lohninflation erleben. Nun haben wir scheinbar etwas Zeit gewonnen. Die Frage bleibt aber: Wo wird die weitere Entwicklung hinführen?
Nimmt das US-Wirtschaftswachstum noch einmal Fahrt auf?
Hinsichtlich der Wachstumsentwicklung der US-Wirtschaft ist eine erneute Beschleunigung wahrscheinlich. Die Konsumausgaben scheinen im 3. Quartal ein Plus von 3 Prozent zu erreichen und die aktuellen Daten für das Wachstum der Investitionsausgaben stimmen zuversichtlich. Noch wichtiger ist, dass die Einbrüche des letzten Jahres – der Rückgang der Energie-Infrastrukturausgaben und eine Verlangsamung des Inventarausbaus – nun hinter uns liegen. Wenn es keine neuen Schocks gibt, könnte die Wirtschaft leicht auf ein Wachstumsniveau von 2 bis 3 Prozent ansteigen.
Dem Arbeitsmarkt hat kurzfristig die positivere Einschätzung und die schärfere Vorgehensweise gegen Leistungsempfänger geholfen, als langfristiger Effekt sollte das langsamere Wachstum der
Arbeitskräfte zwischen 16 und 64 Jahren wirksam werden. Die wahrscheinlichste Entwicklung ist nun, dass die Arbeitslosenquote ihren stetigen Rückgang wieder aufnimmt und sich in der Folge der
Inflationsdruck aufbaut.
Anleger sollten sich breit und global diversifiziert aufstellen
Dies ist nur einer der Gründe, warum die US-Notenbank (Fed) gut beraten wäre, den Prozess der Zinsnormalisierung wieder zu starten, wenn nächste Woche das nächste Treffen stattfindet. Es ist auch
ein Grund, warum Anleger sich für mögliches höheres Wachstum, höhere Inflation, höhere Zinsen und letzten Endes eine Rezession in den USA positionieren sollten.
Um also wieder auf die eingangs aufgeführte Analogie zum Fußball zurückzukommen: Auch, wenn wir uns auf eine ‚Verlängerung‘ hin bewegen, gibt es wenig Gründe, sich zurückzulehnen. Aber mit einer
aktiv gemanagten, flexiblen Allokation in offensive und defensive Bereiche, verbunden mit einer global diversifizierten ‚Aufstellung‘, lässt sich auch diese herausfordernde Phase meistern.“
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Quelle: J.P. Morgan Asset Management