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    Bankhaus Metzler  1809  0 Kommentare Trump hätte große Auswirkungen auf US-Dollar und US-Staatsanleihen

    Die Analysten des Bankhauses Metzler haben untersucht, wie sich das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen am 8. November 2016 in den USA auswirken könnte – auf US-Dollar, US-Staatsanleihen und auf deutsche Unternehmen aus Metzlers Coverage-Universum.

    Das völlig überraschende Votum der Briten für einen Brexit im Juni diene als Mahnung, dass knapp zwei Monate vor der Wahl noch nichts entschieden sei. „Ich habe die Atmosphäre in Washington noch nie so aufgeheizt erlebt“, berichtet Michael Klaus, Mitglied des Partnerkreises B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG. Seines Erachtens seien die Tage vorbei, da das Phänomen „Trump“ als Betriebsunfall des US-amerikanischen Politzirkus gewertet werde, und der Einzug Trumps ins Oval Office könne ein durchaus realistisches Ergebnis der Wahlen sein.

    Basis der Analyse waren die Wahlprogramme Hillary Clintons und Donald Trumps: „Clintons politischen Ziele sind deutlich detaillierter als die von Trump. Bei den Unternehmen, die bezüglich der US-Wahl im Vordergrund stehen könnten, haben wir uns auf die Themen Infrastrukturausgaben, Gesundheits- und Umweltpolitik sowie den Militärhaushalt konzentriert“, erläutert Metzler-Stratege Hendrik König.

    Im Hinblick auf US-Dollar und US-Staatsanleihen hätte nach Einschätzungen der Metzler-Experten nur ein Wahlsieg Trumps größere Auswirkungen: Kurzfristig könne der US-Dollar-Kurs einbrechen, und die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen dürften deutlich steigen. Mittelfristig würde sich der Trend dann wieder abschwächen. Sollte Clinton dagegen gewinnen, dürfte der Status quo auf den Anleihe- und Geldmärkten beibehalten und die derzeit übergeordneten Trends fortgesetzt werden.

    Zu den Unternehmen, die nach Einschätzung der Metzler-Spezialisten vom Wahlausgang in den USA betroffen sein könnten, zählen Bilfinger, Carl Zeiss Meditec, FMC, Gerresheimer, HeidelbergCement, Rheinmetall, Siemens und SMA Solar. Bei Betrachtung der Wahlprogramme der Kandidaten hinsichtlich der Infrastrukturausgaben schätzen die Analysten von Metzler die Auswirkungen auf den Baustoffkonzern HeidelbergCement (US-Umsatzanteil 23 %) und auf den Technologiekonzern Siemens (US-Umsatzanteil 20 %) als eher positiv ein. In puncto Gesundheitspolitik dürften der Dialyseanbieter FMC (US-Umsatzanteil: 71 %) und der Hersteller von Verpackungen aus Spezialglas und Kunststoffen Gerresheimer (US-Umsatzanteil 30 %) eher von einem Wahlsieg Clintons profitieren, die plant, Obamacare fortzuführen und weiter auszubauen. Eintrüben könnten sich in diesem Falle dagegen die Aussichten von Siemens, das unter einer dann möglichen Wiedereinführung der Medizingerätesteuer leiden würde. Die Wahlprogramme von Clinton und Trump sind in Bezug auf die Umweltpolitik völlig konträr. Während Clinton die USA in eine Großmacht für saubere Energie verwandeln will, setzt Trump auf konventionelle Energiequellen. Klar profitieren würde daher das Solarunternehmen SMA Solar (US-Umsatzanteil 35 %) von einem Wahlsieg Clintons. Wenn Trump das Ruder übernehmen sollte, könnte dies Aufwind für Siemens bedeuten.





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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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