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    ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss  1328  0 Kommentare Niedrige Zinsen lassen Anleger jubeln

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Donnerstag von der Euphorie über die anhaltende Geldflut mitreißen lassen. Der Dax baute seinen Gewinn bis zum Handelsschluss auf 2,28 Prozent beziehungsweise 10 674,18 Punkte aus. Die Währungshüter in den USA hatten am Vorabend den Leitzins wie erwartet auf sehr niedrigem Niveau belassen; zuvor hatte die japanische Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten.

    "Der mit Spannung erwartete US-Zinsentscheid entpuppt sich als der erwartete Impulsgeber", erklärte Gregor Kuhn vom Broker IG. Im Tagesverlauf schaffte es der Dax bis auf 10 705 Punkte. Marktbeobachter Jens Klatt sieht bereits das Jahreshoch in greifbare Nähe rücken: Im August hatte der Dax 10 802 Punkte erreicht. Anschließend kamen aber Sorgen auf, dass die Zeit des billigen Geldes zu Ende gehen könnte. Für die Börsen wäre das ein harter Einschnitt: Die mickrigen Zinsen auf Sparkonten und Anleihen treiben die Anleger seit Jahren in Aktien.

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    Angesichts der US-Zinsentscheidung zeigte sich auch der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen mit neuem Elan: Es ging 2,00 Prozent auf 21 671,97 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 1,81 Prozent auf 1810,39 Punkte. Auch an den anderen Weltbörsen in Europa, Asien und den USA ging es teils kräftig nach oben.

    Am Markt wird für die USA nun mit einer Zinsanhebung im Dezember gerechnet - also genau ein Jahr nach der ersten Anhebung. Dabei hätten höhere Zinsen in den USA weltweite Auswirkungen: Anleihen und Sparkonten in den Vereinigten Staaten würden wieder attraktiver. Das dürfte dazu führen, dass Investorengelder ins Land fließen - Geld, das anderswo auf der Welt dann fehlen würde.

    DEUTSCHE BANK MIT AN DAX-SPITZE

    Doch am Donnerstag freuten sich die Anleger darüber, dass die Zeit des billigen Geldes noch etwas anhält: 6 der 30 Dax-Werte wiesen Kursgewinne von mehr als 3 Prozent auf, darunter die Versorger RWE und Eon , die Deutsche Telekom und HeidelbergCement . Es gab keinen einzigen Verlierer im Leitindex.

    Unter den größten Gewinnern im Dax waren auch die geschundenen Aktien der Deutschen Bank , die letztlich um 3,24 Prozent auf 11,64 Euro stiegen. Das war allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Nach der Hiobsbotschaft einer möglichen zweistelligen Milliardenstrafe in den USA waren sie fast auf ihr historisches Tief eingebrochen, das bei 11,06 Euro liegt. Seit Jahresbeginn haben sie etwa die Hälfte an Wert verloren.

    Infineon-Papiere profitierten mit einem Kursplus von 3,13 Prozent von einer frischen Kaufempfehlung durch das Finanzhaus Mainfirst. Analyst Jürgen Wagner führte vor allem die starke Stellung des Halbleiterkonzerns bei Autos ins Feld: Der Trend gehe hin zu Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie immer leistungsfähigeren Fahrerassistenzsystemen.

    SÜDZUCKER VERLIERT TROTZ PROGNOSEERHÖHUNG

    Abseits der Zinsentscheidung der US-Notenbank beschäftigte die angehobene Jahresprognose von Südzucker die Investoren: Trotz der guten Nachricht machten die Anleger Kasse, nachdem die Aktie alleine in diesem Jahr um annähernd 30 Prozent gestiegen war. Südzucker-Aktien fielen als einer der schwächsten MDax-Werte um 0,59 Prozent.

    Beim kriselnden Industriedienstleister Bilfinger kam derweil die Ernennung eines neuen Finanzchefs gut an: Ende September legt Axel Salzmann sein Amt nieder, für ihn übernimmt der zuletzt bei Osram tätige Klaus Patzak. Die Bilfinger-Aktie stieg um dreieinhalb Prozent.

    AUCH ANDERE WELTBÖRSEN STEIGEN

    Die gute Stimmung nach der Fed-Zinsentscheidung trieb auch die anderen Börsen nach oben: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 2,33 Prozent auf 3051,69 Punkte. Auch für den Pariser CAC 40 und den Londoner FTSE 100 ging es deutlich nach oben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial , der bereits am Vortag nach der US-Zinsentscheidung zugelegt hatte, gewann zum europäischen Handelsschluss weitere 0,67 Prozent.

    Am Rentenmarkt fiel am Donnerstag die Umlaufrendite von minus 0,17 Prozent am Vortag auf minus 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 143,83 Punkte. Der Bund-Future legte nach dem US-Zinsentscheid um 0,52 Prozent auf 165,16 Punkte zu. Auch der Euro profitierte: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1238 (Mittwoch: 1,1150) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8898 (0,8969) Euro./das/jha/

    --- Von Daniel Schnettler, dpa-AFX ---




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