DAX: Bullen übernehmen das Zepter
Die Marktteilnehmer haben es vorweggenommen: Die Fed hält die Füße still. Und trotz der starken Signale in Form der Fed-Projektionen zugunsten einer Zinserhöhung in den USA noch dieses Jahr, sehen die Marktteilnehmer aktuell nur eine Wahrscheinlichkeit von 60% für eine solche Maßnahme bis Jahresende. Nur noch zwei Termine sind dafür möglich: der 2 November und der 14. Dezember. Da die November-Sitzung allerdings nur knapp eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl stattfindet, erwarten die Investoren hier nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 17% einen solchen Schritt der US-Zentralbanker. Mit anderen Worten: Bis zu der Unsicherheit durch die US-Präsidentschaftswahlen und der Dezember-Sitzung der Fed haben die Investoren nun wieder etwas Luft. Gut möglich, dass diese Zeit von den Bullen genutzt werden wird um einen breitangelegten Angriff zu starten. Der VDAX, also die implizierte Volatilität im DAX, der auch als „Angstbarometer“ hinzugezogen wird, deutet mit seinem aktuellen Rückgang auf ein 2-Jahrestief genau darauf hin.
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Für den DAX bedeutet dies, dass nun das Jahreshoch bei 10.820 Zähler in den Mittepunkt rückt. Nachdem er zum Hexensabbat auf die bereits durchbrochene Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch zurückgefallen ist, stieß er sich zuletzt kräftig von dieser Trendlinie ab. Das macht den Weg charttechnisch frei für eine Überwindung der 10.800-Zone. Die nächste Anlaufstation könnte dann die 11.000 sein. Eine Unterstützungszone findet sich aktuell um 10.500.