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     681  0 Kommentare In Aktien investieren oder lieber Finanzderivate kaufen?

    Wer eine Aktie kauft, beteiligt sich an einem Unternehmen, nimmt teil an dessen Entwicklung, partizipiert an der Dividendenzahlung und/oder den Kursgewinnen. Und setz er auf die falschen Aktien, lernt er auf schmerzliche Art und Weise, wie man mit Kursverlusten umzugehen hat. Man sollte meinen, das sei Chance und Risiko genug und doch gibt es eine immer größer werdende Zahl von Finanzderivaten, mit denen man an den Börsen handeln kann. Bisweilen ganz losgelöst von sog. Basiswerten.

    Ende der 1980er Jahre, als in Deutschland die Deutsche Terminbörse (DTB) ihre Arbeit aufnahm – und zwar mit einfachen Call- und Put-Optionen – gab es als spekulativere Anlagemöglichkeiten neben Aktien eigentlich nur Optionsscheine. Das waren Zusatzkupons, die an Aktienanleihen hingen und das Recht verbrieften, zu einem festgelegten Termin eine bestimmte Aktie zu einem bestimmten Basispreis zu erwerben. Diese Optionsscheine wurden dann separat an der Börse gehandelt und erhöhten Chancen und Risiken bezogen auf ein Investment in den jeweiligen Basiswert, da der Optionsschein zumeist zu einem Bruchteil des Aktienkurses notierte und somit jede Kursänderung prozentual viel stärkere Wirkung entfaltete. Denn eine Änderung um 1 EUR ist bezogen auf einen Kurs von 100 EUR nur 1% – notiert der entsprechende Optionsschein aber bei 10 EUR macht die Veränderung des Basiswertes um 1 EUR beim Optionsschein eine Veränderung von 10 auf 11 EUR und somit 10% aus. Der Hebel betrüge in diesem Beispiel also 10.

    Schnell wurden Optionsscheine aber „zu langweilig“ und es wurden weitere Derivate erfunden, von Covered Warrants bis hin zu Zertifikaten. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich an einem bestimmten Basiswert orientieren und festgelegte Eintrittsparameter haben, die ihren Kurs und letztlich die Abrechnung am Ende ihrer Laufzeit bestimmen. Dabei gibt es noch Sonderformen, wie z.B. Knock-out-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Discout-Zertifikate oder ganz neue Formen, wie zum Beispiel den Handel mit Binären Optionen, wo es nur Alles oder Nichts als Ergebnis gibt. Über die Unterschiede will ich mich gar nicht großartig auslassen – sie stellen allesamt Wetten dar auf das Eintreten bestimmter Effekte und haben wenig(er) mit Unternehmen und Wirtschaft zu tun, als vielmehr mit (Finanz)mathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Und sie sind allesamt nicht dazu geeignet, lange und unbeobachtet in einem Depot zu schlummern, sondern bedürfen einer ständigen Kontrolle und eines steten Beschäftigens des Anlegers mit seinen Anlageformen.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    In Aktien investieren oder lieber Finanzderivate kaufen? Wer eine Aktie kauft, beteiligt sich an einem Unternehmen, nimmt teil an dessen Entwicklung, partizipiert an der Dividendenzahlung und/oder den Kursgewinnen. Und setz er auf die falschen Aktien, lernt er auf schmerzliche Art und Weise, wie man mit Kursverlusten umzugehen hat. Man sollte meinen, das sei Chance und Risiko genug und doch gibt es eine immer größer werdende Zahl von Finanzderivaten, mit denen man an den Börsen handeln kann. Bisweilen ganz losgelöst von sog. Basiswerten.