Globale Multi-Asset-Fonds im Test
Seit Jahren sind Mischfonds - zumindest was das Rühren der Werbetrommel und die Berichterstattung angeht - auf dem Vormarsch. Viele Berater bevorzugen sie, angesichts eigener Ratlosigkeit, wegen der Niedrigzinspolitik, sowie den guten Ergebnissen. €uro Advisor Services testet diese Versprechen.
Mischfonds konservativ, Mischfonds offensiv, Mischfonds flexibel: Überall scheint man privaten wie institutionellen Anlegern die Alleskönner verkaufen zu wollen. Und es scheint, als seien die Fonds genau das: Alleskönner, die Rendite erwirtschaften und gleichzeitig die investierten Mittel ausreichend absichern. Ungeachtet dessen, dass die Gesellschaften kräftig die Werbetrommel für Mischfonds gerührt und dass die Aktienmärkte gut abgeschnitten haben (wovon auch Mischfonds profitiert haben) stellt sich die Frage, wie es denn nun tatsächlich mit der Performance der besten Fonds aussieht.
Über die vergangenen 30 Jahre hat die Kategorie Mischfonds Aktien und Anleihen/Welt, was die Performance im Durchschnitt betrifft ziemlich wechselhafte Zeiten hinter sich: So haben Fonds in dieser Kategorie im Schnitt 1996 bis 1998 mit 47 Prozent über den gesamten Zeitraum die höchste Rendite erzielt und zwischen 2002 und 2004 am stärksten abgegeben - mit einem Minus von 4,3 Prozent. Von 2014 bis zum 31. August 2016 lag die Rendite in der Kategorie durchschnittlich bei 14,2 Prozent – seit 2007 das beste 3-Jahres-Intervall.
Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)
Aktienquote hoch und dann?
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Da gibt es zum Beispiel die bekannten Mischfonds, die trotz ihrer erhöhten Aktienquote zu kämpfen haben. So der Kapital Plus-Fonds (ISIN: DE0008476250) von Allianz GI. Über fünf Jahre hat der Fonds kumuliert eine Rendite von 50,9 Prozent erzielt (Stand: 31. August 2016). Die höchste jährliche Rendite im Schnitt wurde in den Jahren 2010, 2011 und 2012 erarbeitet. Hier waren es pro Jahr rollierend 10,2 Prozent. Der Fonds, der im Mai 1994 aufgelegt wurde, ist 3,5 Milliarden Euro schwer. Zum 31.7. hatten die Fondsverantwortlichen zu 42,8 Prozent in Staatsanleihen, zu 16 Prozent in Unternehmensanleihen und zu 30,7 Prozent in Aktien investiert. Fondsmanager Stefan Kloss erklärt in einem Ausblick, warum er weiter an einer entsprechenden Aktienquote festhält: „Ungeachtet der aktuellen Belastungsfaktoren (politische Unsicherheit, schwaches Wachstum der Unternehmensgewinne, Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs in den USA, Liquiditätsrisiken, Bewertungen in einigen Regionen) bieten Aktien unseres Erachtens längerfristig gute Chancen. Insgesamt sollte die Geldpolitik stützend wirken. Aus struktureller Sicht profitieren die Aktienmärkte von der Jagd nach Renditen und Kapitalerträgen.“