Aktien Frankfurt
Dax profitiert von Ölpreis-Anstieg
FRANKFURT (dpa-AFX) - Stark gestiegene Ölpreise haben dem Dax am Donnerstag zu weiteren Kursgewinnen verholfen. Die Einigung der Opec-Mitglieder auf eine Begrenzung der Ölfördermenge mache den Anlegern Mut, schrieb Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg.
Allerdings schrumpfte das Plus ähnlich wie vortags zusammen: Um die Mittagszeit stand der deutsche Leitindex noch 0,73 Prozent höher bei 10 514,57 Punkten. Am Mittwoch hatte er nach drei Verlusttagen erstmals wieder zugelegt.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen behauptete am Donnerstag einen Kursanstieg von 0,42 Prozent auf 21 640,44 Zähler und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,30 Prozent auf 1797,59 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,92 Prozent auf 3018,54 Punkte.
ERSTE OPEC-EINIGUNG SEIT ACHT JAHREN - BASF PROFITIERT
Auch die Aktienmärkte in den USA und Asien hatten davon profitiert, dass sich die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Mittwochabend erstmals seit acht Jahren auf eine Begrenzung der Fördermenge geeinigt hatte. Die Ölpreise hatten mit einem Kurssprung von über sechs Prozent auf die Nachricht reagiert.
Die Titel des Chemiekonzerns BASF gewannen 3,13 Prozent auf 75,35 Euro und erreichen damit den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Die Ölpreisrally sei positiv für die Öl- und Gastochter Wintershall, sagte ein Händler.
Bei den Versorgern RWE und Eon konnten sich die Anleger über Kursgewinne von 4,62 und 3,33 Prozent freuen, was die ersten zwei Plätze im Leitindex bedeutete. Börsianer verwiesen auf die anhaltende Rally der Großhandelspreise für Strom.
Lesen Sie auch
LUFTHANSA WEITER AUF SINKFLUG
Dagegen ging der Sinkflug bei der Lufthansa weiter: Mit einem Minus von 2,82 Prozent auf 9,767 Euro waren die Aktien größter Verlierer im Dax und zudem so schwach wie zuletzt vor über vier Jahren. Sie litten unter der Ölpreisentwicklung, die tendenziell die Treibstoffkosten verteuert. Die erwartungsgemäße Stärkung der Tochter Eurowings mit bis zu 40 Airbus-Mittelstreckenjets von Air Berlin sei sinnvoll, werde die Wettbewerbsnachteile gegenüber Ryanair und Easyjet aber allenfalls verringern, sagte ein Marktteilnehmer.
Bankaktien entwickelten sich in unterschiedliche Richtungen. Während sich Deutsche Bank im freundlichen Markt um weitere 1,02 Prozent erholten, drehten Commerzbank-Papiere mit 0,87 Prozent ins Minus. Das Institut baut Tausende Stellen ab und streicht die Dividende.
Bei den Technologiewerten legten Evotec um 1,81 Prozent zu, nachdem das Biotechunternehmen einen Meilensteins in einer vorklinischen Testreihe erreicht hatte./gl/das
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---