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    Solarworld  963  0 Kommentare
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    Schlechte Aussichten?

    Einer unserer meistgelesenen Artikel dieser Woche ist unser Interview von Robert Sasse mit Börsenexperte Ethan Kauder zu Solarworld. Wir präsentieren Ihnen dieses hier nochmals:

    Robert Sasse: Herr Kauder, die Nervosität der Solarworld-Anleger ist in den letzten Tagen quasi mit Händen zu greifen gewesen. Die Kursverluste sprechen schon eine mehr als deutliche Sprache. Die Gerüchte um eine drohende Insolvenz machen zunehmend die Runde, ohne dass bis dato ein Dementi von Seite des Unternehmens erfolgt wäre. Sollten die Aktionäre nun möglichst schnell das sinkende Schiff verlassen, was meinen Sie?

    Ethan Kauder: Was das Bonner Unternehmen derzeit enorm unter Druck setzt, das ist die Schadenersatzklage in den USA. Der einstige Geschäftspartner Hemlock Semiconductor verlangt 720 Millionen Dollar. Wenn dem stattgegeben wird, dann wäre das höchstwahrscheinlich das Aus. Doch Solarworld versuchte die Anleger zu beruhigen, in dem erklärt wurde, dass man in Berufung gehen werde. Damit soll meiner Meinung nach zunächst einmal auf Zeit gespielt werden. Wenn der Plan aufgeht, dürfte ungefähr ein Jahr vergehen, bis Hemlock seine Ansprüche in Deutschland überhaupt geltend machen kann.

    Robert Sasse: Aber selbst wenn dieser Plan aufgeht, wie Sie sagen, was ist dann für die Anleger gewonnen? Denn schließlich gilt immer noch der alte Satz „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.

    Ethan Kauder: Da haben Sie natürlich völlig Recht. Die Problematik ist damit nicht aus der Welt und wird bis zu einer endgültigen Lösung auch den Aktienkurs weiter belasten. Mittlerweile haben wir es bereits mit einem Verlust von mehr als 40 Prozent in den letzten sieben Wochen zu tun. Das wird nicht so ohne Weiteres wieder wettgemacht werden können.

    Robert Sasse: Nicht nur die Schadenersatzklage hat für Negativmeldungen gesorgt. Zuletzt wurde über eine Produktionsdrosselung und die Entlassung von 500 Zeitmitarbeitern berichtet.

    Ethan Kauder: Diese Meldungen haben den Gerüchten um eine drohende Insolvenz natürlich neue Nahrung gegeben. Zu Beginn des Jahres, bei der Präsentation der Zahlen aus 2015, strotzte Vorstandschef Frank Asbeck nur so vor Optimismus. Nur hat er den Markt offensichtlich falsch eingeschätzt, denn die Überkapazitäten, zu denen es mittlerweile gekommen ist, führen nun zu den von Ihnen erwähnten Maßnahmen. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

    Robert Sasse: Herr Kauder, vielen Dank für das Gespräch.

    Ein Gastbeitrag von Jennifer Diabatè.

    Herzliche Grüße

    Ihr Robert Sasse


    Robert Sasse
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    Der Autor und Verleger Robert Sasse vereint in seinem Lebenslauf über 15 Jahre Börsenerfahrung kombiniert mit hohen Verantwortungsbereichen in Wirtschaftsunternehmen und eigenen Unternehmensgründungen. Er ist studierter Betriebswirt und besitzt einen Master of Science in Marketing und Sales.

    Heute ist Robert Sasse Geschäftsführer der YES investmedia GmbH und Chefredakteur verschiedener Finanzdienste. In dieser Position verhilft er seinen Kunden und Lesern, den immer schneller werdenden Wandel der Märkte zu erfassen und durch wirtschaftlich hoch erfolgreiche Marketing Kampagnen strategische Vorteile im Wettbewerb zu erzielen.
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    Verfasst von Robert Sasse
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