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    ROUNDUP/Hoffnung für Morphosys  788  0 Kommentare Erster Antikörper kommt Zulassung näher

    MARTINSRIED (dpa-AFX) - Das zuletzt mit einigen Problemen kämpfende Biotechunternehmen Morphosys steht vor einem großen Erfolg: Erstmals in der fast 25-jährigen Geschichte des Unternehmens könnte bald ein Medikament auf Basis eines Morphosys-Antikörpers auf den Markt kommen. Das US-Pharmaunternehmen Janssen als Lizenznehmer habe positive Ergebnisse aus einer zulassungsrelevanten Studie für das Mittel Guselkumab gegen Schuppenflechte veröffentlicht, teilte Morphosys am Samstag in Martinsried mit.

    Analysten hatten auf positive Daten zu Guselkumab gehofft, damit der seit einiger Zeit stark unter Druck stehende Aktienkurs wieder auf die Beine kommt. So hatte Commerzbank-Experte Daniell Wendorff erst in der vergangenen Woche geschrieben, dass positive Daten zu dem Wirkstoff den Aktienkurs von Morphosys deutlich antreiben könnten. Der Börsenwert des deutschen Unternehmens hatte in den vergangenen Monaten zuletzt deutlich unter den Problemen bei einigen Partnerprogrammen gelitten.

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    Der Aktienkurs fiel im bisherigen Jahresverlauf um 35 Prozent auf 37,225 Euro. Das Papier ist damit der zweitschwächste Wert im TecDax . Der Großteil der Experten hält das für überzogen. So empfehlen derzeit acht der zwölf von Bloomberg erfassten Analysten die Aktie zum Kauf - das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwas über 60 Euro. Das wäre aber immer noch deutlich weniger als das Mehrjahreshoch von 88,50 Euro aus dem Jahr 2014.

    Die Johnson & Johnson-Pharmasparte Janssen hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, wann der Zulassungsantrag bei den Behörden gestellt werden soll. Im günstigsten Falle könnte das Mittel aber noch im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Bei Janssen laufen noch zwei weitere Phase-3-Studien zu dem Mittel, der Zulassungsantrag wird aber dennoch zeitnah erwartet.

    Wenn nun der Antikörper mit dem Namen Guselkumab auf den Markt kommt, wird Morphosys erstmals an Umsätzen beteiligt. Die genauen Umsatzbeteiligungen benennt Morphosys nicht. Generell sind aber bei allen Kooperationen Beteiligungen im mittleren einstelligen Prozentbereich ausgehandelt.

    Schuppenflechte ist eine Autoimmunkrankheit mit einem Umsatzpotenzial für die Branche jenseits der Milliarden-Dollar-Grenze. Schätzungen zufolge leiden daran weltweit mehr als 100 Millionen Menschen, der chronische Krankheitsverlauf führt zu langen Behandlungszeiten. Den Markt müssen sich aber mehrere Hersteller teilen. Das gängigste Mittel ist aktuell Humira, ein Produkt des US-Konznerns Abbvie.

    Es ist eines der umsatzstärksten Medikamente überhaupt, kommt aber auch bei anderen Krankheiten zum Einsatz. In der aktuellen Studie von Janssen schnitt Guselkumab besser ab als Humira. In Kooperation mit Boehringer Ingelheim arbeitet Abbie ebenfalls an einem neuen Mittel. Auch Novartis hat ein neues Produkt auf dem Markt.

    Morphosys hat sein Geld bislang damit verdient, dass es in Partnerschaft mit großen Pharmakonzernen Antikörper entwickelte und für die darauf bezogenen Medikamenten-Entwicklungen sogenannte Meilensteinzahlungen und Forschungsgelder bezog. Zuletzt musste Morphosys jedoch einige Rückschläge hinnehmen, weil ein Partner sich zurückzog und ein Arzneimittelkandidat nicht die erhofften Ergebnisse brachte.

    Um unabhängiger von dem Erfolg von Partnerprogrammen zu werden, setzt Morphosys seit einiger Zeit stärker auf die Entwicklung von eigenen Medikamenten. Dies ist teurer, bringt aber auch höhere Gewinnchancen mit sich als Kooperationen mit großen Pharmaunternehmen. In diesem Jahr wird es aber wegen der Investitionen ein dickes Minus und einen Umsatzeinbruch geben.

    Leisten kann sich Morphosys das dank Mitteln aus einer Kapitalerhöhung. "Wir sind überzeugt, dass wir unsere solide finanzielle Basis am besten nutzen, indem wir in vielversprechende Entwicklungskandidaten investieren", hatte Finanzvorstand Jens Holstein im Sommer gesagt. Vorne stehen dabei zwei Blutkrebsmedikamente-Kandidaten (MOR202 und MOR208). Einer davon könnte im kommenden Jahr in eine zulassungsrelevante Studie überführt werden./num/zb/he




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