Spekulationen um EZB belasten den Goldpreis
Auf dem völlig falschen Fuß erwischt wurden vorgestern die Goldbullen. Auch die beiden Edelmetalle Gold und Silber erlitten im Zuge der Spekulationen um die Drosselung der Anleihekäufe durch die EZB herbe Verluste, wie bereits in der vorgestrigen Börse-Intern erwähnt. Innerhalb weniger Stunden rutschte der Goldpreis um mehr als 3 Prozent ab. Die Anschlussverkäufe folgten seitdem.
Bereits frühzeitig kündigte absteigendes Dreieck den Kurseinbruch an
Bereits charttechnisch angedeutet hatte sich diese Entwicklung zuvor. Dass die Auswärtsdynamik im Goldpreis nachgelassen hatte und der Kurs auf dem erreichten Niveau seitwärts konsolidierte, war schon in der Börse-Intern vom 17. August zu lesen. Aus der damaligen Analyse dazu der Chart:
Seitdem setzte sich die Seitwärtsbewegung (gelbes Rechteck) fort. Schon seit dem Brexit-Votum und damit mehr als drei Monate pendelte der Goldpreis oberhalb von 1.300 USD seitwärts. Allerdings formierte sich im weiteren Verlauf (siehe folgender Chart) durch gleichbleibende Tiefs (grüne horizontale Linie) und tiefere Hochs (rote Abwärtslinie) ein absteigendes Dreieck. Und diese Formation kündigt in der Charttechnik regelmäßig eine dynamische Abwärtsbewegung an, die wir seit Dienstag auch tatsächlich beobachten können.
Im „Target-Trend-Spezial“ hatten wir unsere Leser rechtzeitig auf das Risiko fallender Kurse hingewiesen und für den Fall von Notierungen unterhalb der horizontalen Unterstützung (grüne Linie) zu einer Short-Position geraten, die nun bereits ordentlich im Gewinn liegt. Anhand der Target-Trend-Methode hatten wir zudem im „Target-Trend-Spezial“ ein erstes Kursziel von 1.265 USD ausgemacht, weil dort eine Rechteckgrenze liegt. Und dieses Kursziel wurde mit der ersten Abwärtsbewegung exakt angesteuert.
Scheue Rehe auf der Flucht
Auch aus fundamentaler Sicht bestand ein hohes Risiko schneller Goldverkäufe. Mehrfach wurden Sie hier an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die gestiegene Goldnachfrage zu 99,5% aus „Papiergold“ (Exchange Traded Funds = ETF) bestand. So erfolgte zum Beispiel schon in der Börse-Intern vom 13. Mai der Hinweis, dass Geld wie ein scheues Reh ist und „sich verbrieftes Gold eben leichter und schneller kaufen und verkaufen lässt als physisches Gold“. Und genauso ist es nun gekommen. Die Spekulation um die Reduzierung der Anleihekäufe der EZB drückten den Goldpreis unter einen markante Unterstützung (siehe Chart oben), wodurch es zu charttechnisch motivierten und taktischen Verkäufen sowie das Auslösen von Stop-Orders kam.
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