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    Börsen-Zeitung: Rüstungsaktien im Aufwind, Marktkommentar von Dieter

    Kuckelkorn

    Frankfurt (ots) - Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 8.

    November werden von vielen Beobachtern als kritisch auch für

    Wirtschaft und Konjunktur in den USA angesehen. In jedem Fall sind

    aber für die ersten Tage und Wochen, vielleicht sogar Monate nach den

    Wahlen deutliche Reaktionen an den globalen Kapitalmärkten zu

    erwarten. Je nachdem, ob die demokratische Favoritin Hillary Clinton

    oder ihr republikanischer Widersacher Donald Trump die Wahl gewinnt,

    wird Anlegern von Analysten geraten, sich deutlich unterschiedlich zu

    positionieren. Es gibt Sektoren und Asset-Klassen, die profitieren

    oder unter dem Wahlausgang leiden würden. Trotz des Vorsprungs

    Clintons in den Umfragen ist der Wahlausgang aufgrund der

    Besonderheiten des US-Wahlrechts übrigens noch völlig offen.

    Was Donald Trump betrifft, so fällt auf, dass sich dieser - um es

    positiv zu formulieren - weniger programmatisch festlegt als andere

    US-Politiker. Trumps aktuelle Statements sind also nicht

    notwendigerweise klare Hinweise auf seine mögliche Politik als

    Präsident. Zudem dürfte es sich bei Trump um einen der wenigen

    US-Präsidenten handeln, die gleich von Anfang an über keine Mehrheit

    im Kongress verfügen. Das republikanische Establishment stellt sich

    nach wie vor gegen ihn, was seine Möglichkeiten stark einschränkt.

    Gegen Globalisierung

    Ein Kernpunkt, von dem Trump nicht so schnell abrücken dürfte, ist

    die bei seinen Wählern starke Resonanz erzeugende Positionierung

    gegen Globalisierung und Immigration. Dies könnte auf einen

    regelrechten Wirtschaftskrieg mit China und anderen Schwellenländern

    hinauslaufen, was die Aussichten für Assets aus den Emerging Markets

    deutlich verschlechtern dürfte. So fungiert jetzt bereits der

    mexikanische Peso als ein empfindliches Barometer für die

    Wahlaussichten Trumps. Klare Verlierer einer Präsidentschaft Trumps

    könnten zudem Branchen wie die Landwirtschaft, das Baugewerbe sowie

    die Freizeit- und Hotelindustrie sein, die in hohem Maße auf die

    billige Arbeitskraft legaler und illegaler Einwanderer angewiesen

    sind.

    Anklang beim republikanischen Establishment dürften Trumps Pläne

    für weitere Steuersenkungen und Deregulierungen finden. Da allerdings

    die Steuersenkungen der Vergangenheit wegen ihrer Fokussierung auf

    die höchsten Einkommensgruppen nicht in der Lage waren, die

    US-Konjunktur nennenswert anzukurbeln, ist dies auch für eine Ära

    Trump nicht zu erwarten - zumal sogar eine höhere Steuerbelastung für

    die untersten Einkommensgruppen nicht auszuschließen ist. Dies dürfte

    ein klar negativer Faktor für konsumnahe Aktien sein. Eine anhaltende

    Schwäche der US-Konjunktur würde zudem amerikanische Aktien auch auf

    längere Sicht gegenüber Dividendentiteln aus anderen Teilen der Welt

    weniger attraktiv erscheinen lassen.

    Was Hillary Clinton betrifft, so sind erhebliche Zweifel

    angebracht, ob diese als Präsidentin ihre Wahlkampfversprechen wie

    eine Anhebung des Mindestlohns, mehr Ausgaben für Bildung,

    Infrastruktur und Gesundheit sowie Steuererhöhungen im hohen

    Einkommenssegment durchsetzen kann und will. Was die Schwerpunkte

    ihrer Politik betrifft, so ist es aufschlussreich, sich anzuschauen,

    aus welchen Branchen die höchsten Zuwendungen im Wahlkampf kommen. So

    ist nicht zu erwarten, dass Clinton der Finanzbranche (80 Mill.

    Dollar Zuwendungen im Wahlkampf) ernsthaft zu Leibe rückt, was

    US-Bankentitel besser aussehen lassen sollte als beispielsweise

    europäische Wettbewerber. Der Gunst der Administration dürften sich

    auch die Technologiebranche (39 Mill. Dollar) und der

    Gesundheitssektor abseits von Big Pharma (22 Mill. Dollar) sicher

    sein.

    Höhere Ausgaben

    Unter allen Branchen am US-Aktienmarkt ist bereits jetzt ein

    klarer Gewinner auszumachen: die Rüstungsindustrie - auch wenn diese

    bisher weder Trump noch Clinton finanziell stark unterstützt hat. So

    hat Trump versprochen, die Rüstungsausgaben um fast 1 Bill. Dollar

    anzuheben. Hillary Clinton wiederum hat sich in ihrer politischen

    Karriere stets auf der Seite der Falken positioniert. Unter Clinton

    werden die USA daher ihre militärischen Aktivitäten in aller Welt

    deutlich ausbauen, mit entsprechendem Bedarf an Rüstungsmaterial.

    Zudem werden die USA in den kommenden Jahren weitere extrem teure

    Rüstungsprojekte schultern müssen, um die technologische Führerschaft

    in Bereichen wie Kampfpanzer, Kampfflugzeuge sowie Flug- und

    Raketenabwehr nicht an Russland zu verlieren.

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    Telefon: 069--2732-0

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