JinkoSolar

Kann sich dieses Geschäft überhaupt rechnen?

Liebe Leser,

JinkoSolar hat einen weiteren Großauftrag mit einem Gesamtvolumen von 300 MW an Land gezogen. Aber kann sich dieser Deal rechnen?

Unterversorgung auf dem Land

Denn die Solarmodule sollen in der Provinz Henan installiert werden, eine eher unterentwickelte Region in China. Auftraggeber ist die Henan Senyuan Electric Co., die mit dieser Maßnahme gezielt die ärmsten Haushalte dieses Gebiets mit Strom versorgen will. Senyuan Electric ist ein Kraftwerksbetreiber und Produzent von Schaltanlagen.

JinkoSolar macht zwar keine Aussagen zum Kaufpreis. Aber ich nehme mal an, dass der Modulbauer kaum mehr erhält, als der aktuelle Marktpreis hergibt. Der Preis für Solarzellen und -module ist bekanntlich aufgrund der Überkapazitäten in den letzten Wochen um 20 % gefallen. Ich kann mir allenfalls vorstellen, dass dieser Auftrag von staatlicher Seite subventioniert wird, da es sich schließlich um ein wichtiges sozialpolitisches Projekt handelt. Doch davon ist in der Pressemitteilung nicht die Rede.

Werden Überkapazitäten abgebaut?

Ich gehe deshalb eher von einem anderen Szenario aus. JinkoSolar kommt dieser Auftrag möglicherweise ganz recht, um die übervollen Lager zu leeren. Obendrein dient das Geschäft einem guten Zweck, was für positive PR sorgt. Hong Cao, der Geschäftsführer von Senyuan Electric, kann sich sogar vorstellen, dieses Projekt noch massiv auszuweiten. Wenn Herrn Cao dies gelingen würde, wäre ihm der Dank der europäischen Solarunternehmen gewiss. Denn die Solarpreise werden sich erst wieder erholen, wenn die Überkapazitäten auf dem chinesischen Markt verschwunden sind.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse