WOCHENAUSBLICK
Berichtssaison und China-Daten setzen im Dax die Akzente
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks sowie Wirtschaftsdaten aus China könnten den deutschen Aktienmarkt in der neuen Woche aus seiner zuletzt phasenweisen Lethargie befreien. Im Fokus steht auch die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), von der jedoch keine entscheidenden Impulse erwartet werden.
Den China-Daten zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal wird von Marktbeobachtern ein hohes Einflusspotenzial für den weiteren Dax-Verlauf zugesprochen. Sie stehen am kommenden Mittwoch an. Der Dekabank zufolge dürfte das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts mit 6,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum nahezu unverändert geblieben sein. Die Wirtschaft liege damit auf Kurs, das offizielle Jahreswachstumsziel zu erreichen.
Wie sehr China die Märkte bewegen kann, hatten die Marktteilnehmer zuletzt in der abgelaufenen Woche zu spüren bekommen. Und zu Jahresbeginn waren die Börsen weltweit sogar wegen Sorgen um die Konjunktur des Landes über Wochen hinweg auf steile Talfahrt gegangen.
IMPULSE AUS DEN USA
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielen zudem die USA für den deutschen Aktienmarkt, dient doch die Wall Street häufig als Taktgeber. Aus dem 30 Unternehmen umfassenden US-Leitindex Dow Jones Industrial berichten in der neuen Woche allein zehn über das abgelaufene Quartal. Unter ihnen befinden sich Intel und Microsoft, aber auch GE, Goldman Sachs oder McDonald's.
Laut Analyst Markus Reinwand von der Helaba hellen sich die Gewinnperspektiven für US-Unternehmen allmählich auf. Sie würden zwar durch die voraussichtlich im Dezember anstehende Zinserhöhung der Notenbank Fed überschattet, doch es sei nicht davon auszugehen, dass damit eine Trendwende bei Aktien eingeleitet werde. Die Zinsen dürften nur in dem Ausmaß angehoben werden, wie sich auch die Konjunktur- und damit die Gewinnperspektiven verbesserten.
Am Montag sollten daher die US-Daten zur Industrieproduktion sowie die Verbraucherpreise am Dienstag interessieren. Insbesondere die Daten zur Teuerung sind für die Währungshüter in den Vereinigten Staaten wichtig für die weitere Geldpolitik.
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TRUMP VERSUS CLINTON
Am frühen Donnerstagmorgen mitteleuropäischer Zeit rückt mit dem letzten von drei Fernsehduellen zwischen Hillary Clinton und Donald Trump auch der Wahlkampf um die US-Präsidentschaft wieder stärker in den Fokus. Laut der LBBW bleibt die Wahl ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die Aktienmärkte. Die Schaukelbörse, wie zuletzt erlebt, dürfte zunächst erhalten bleiben, hieß es. Dazu trägt nicht zuletzt auch die Überzeugung bei, dass die US-Notenbank vor einem weiteren Zinsschritt wohl erst den Wahlausgang am 8. November abwarten werde.
In Europa dürften am Donnerstag zur Sitzung der EZB besondere Maßnahmen ausbleiben. "Der EZB-Rat wird wohl noch keine Entscheidungen treffen, das Anleihekaufprogramm zu verlängern oder anzupassen", heißt es von der Commerzbank.
Hierzulande geht derweil die Berichtssaison am Dienstag mit den Geschäftszahlen des Handelskonzerns Metro und des Online-Modehändlers Zalando weiter. Der auf Tierbedarf spezialisierte Internethändler Zooplus folgt mit Umsatzzahlen am Donnerstag, bevor am Freitag mit dem Softwarekonzern SAP und dem Autobauer Daimler zwei Dax-Konzerne die Blicke in die Bücher gewähren. Konjunkturdaten aus der Eurozone sind in der neuen Woche bis auf das Verbrauchervertrauen am Freitag Mangelware./ajx/ck/men
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---