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    ROUNDUP  372  0 Kommentare Strom wird teurer - aber nicht überall gleichmäßig

    HAMBURG (dpa-AFX) - Die Stromverbraucher in Deutschland müssen im kommenden Jahr durchweg mit höheren Preisen rechnen. Die Erhöhungen werden jedoch regional sehr unterschiedlich ausfallen. Das ergaben am Montag Vergleiche der Internet-Portale Verivox und Check24. Demnach steigen die Netzentgelte zum Beispiel in Frankfurt um deutlich mehr als 20 Prozent, in Braunschweig und Hannover um mehr als 15 Prozent. Auf der anderen Seite gibt es auch Städte und Regionen, in denen die Netzentgelte fallen, zum Beispiel in Köln, Bonn oder Augsburg um bis zu sieben Prozent.

    "Besonders betroffen sind Haushalte in Bayern, Norddeutschland, im Rhein-Main-Gebiet und im Osten der Republik", heißt es in einer Analyse des Stromanbieters Lichtblick. Das sind die Geschäftsgebiete der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und 50Hertz, die besonders hohe Netzkosten durch die Windenergie zu tragen haben. Sie geben diese Kosten an die regionalen Netzbetreiber weiter, die sie wiederum an die Versorgungsunternehmen durchreichen. In den Versorgungsgebieten von Amprion und TransnetBW im Westen und Südwesten Deutschlands ist das nicht so.

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    Alle Verbraucher müssen jedoch die erhöhte Umlage für erneuerbare Energie (EEG-Umlage) zahlen, die von 6,354 auf 6,88 Cent je Kilowattstunde steigt. Damit werden eventuelle Rückgänge bei den Netzkosten mehr als ausgeglichen. Auf die Netzentgelte kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer.

    Auf der Entlastungsseite stehen geringere Beschaffungskosten. Im vergangenen Jahr kostete Strom an der Leipziger Strombörse laut Verivox noch 31,62 Euro je Megawattstunde, im ersten Halbjahr 2016 jedoch nur noch 24,98 Euro. Ob und inwieweit die Energieversorger diese Preissenkungen an ihre Kunden weitergeben, hängt unter anderem von der Beschaffungsstruktur jedes einzelnen Versorgers ab. Die staatlichen Bestandteile des Strompreises - Steuern, Abgaben und Umlagen - lagen zuletzt bei 54 Prozent.

    Für Lichtblick sind die hohen Entgelte nicht allein durch den Netzausbau und die Energiewende zu erklären. "Die Stromleitungen sind der Goldesel für Konzerne und Stadtwerke", sagte Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von Lichtblick. "Im Schatten der Energiewende drehen die Netzmonopolisten seit Jahren kräftig an der Preisschraube." Die Bundesnetzagentur muss die Tarife genehmigen.

    Verivox hat auf der Grundlage der bislang bekannten Daten eine Steigerung der Verbraucherpreise für Strom um durchschnittlich 1,1 Prozent prognostiziert. Ohne die sinkenden Börsenpreise betrüge der Anstieg vier Prozent. Die Strompreise könnten nach einem leichten Rückgang im Vorjahr somit wieder ein neues Rekordniveau erreichen. Das ist aber nur eine Hochrechnung, konkrete Ankündigungen der Versorgungsunternehmen sind in den kommenden Wochen zu erwarten.

    Was das für den einzelnen Haushalt in Euro und Cent bedeutet, ist von Ort zu Ort und je nach Haushaltsgröße, Verbrauch und Tarif unterschiedlich. Im bundesweiten Durchschnitt hat Lichtblick Netzgebühren von 273 Euro und Kosten für die EEG-Umlage von 241 Euro für Haushalte mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch ermittelt. Das wären insgesamt 62 Euro mehr als im Vorjahr. In Frankfurt jedoch bezahlen die Haushalte mit 5000 Kilowattstunden Verbrauch künftig 446 Euro für die Netze, in Köln nur 313 Euro./egi/DP/stb





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