Brent C.O. - Am Tropf der OPEC
Die Überschrift hätte genauso gut „Brent C.O. auf Richtungssuche“ heißen können, denn genau das ist es, was der Markt gerade macht. Es herrscht eine gespannte Ruhe und eine gewisse Nervosität, denn womöglich könnte die nächste Bewegung bereits die entscheidende sein.
Der Markt befindet sich in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite zeigen die Ankündigungen der OPEC auf ihrem September-Treffen nach wie vor Wirkung und stützen die Ölpreise. Auf der anderen Seite ist aber auch immer wieder eine gewisse Skepsis hinsichtlich der Nachhaltigkeit dieser Ankündigungen spürbar. Zur Erinnerung: Die OPEC will erst auf ihrem nächsten Treffen Ende November konkrete Zahlen nennen und dann auch den Mitgliedstaaten Quoten zuweisen. Und spätestens dann wird sich zeigen, wie einig man sich innerhalb der OPEC bei diesem Thema tatsächlich ist. Und welche Rolle Russland als Nicht-OPEC-Mitglied bei dem Ganzen spielt, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Brent C.O. hat auf die Ergebnisse des September-Treffens zunächst deutlich positiv reagiert und damit auch Vieles bereits vorweggenommen. Liefert die OPEC nun im November nicht oder nicht im erwarteten Maße, muss mit einer deutlich negativen Reaktion gerechnet werden. Auch für den Fall, dass sich die OPEC zu einem Kompromiss durchringen kann, ist eine Rally keineswegs eine ausgemachte Sache, denn womöglich rückt dann wieder die nach wie vor schwächelnde Nachfrageseite ins Zentrum des Interesses. Wir bleiben skeptisch. Und manchmal ist es eben besser, einen Markt von der Seitenlinie aus zu beobachten und auf einen klaren Richtungsentscheid zu warten, als sich in ein Getümmel mit ungewissem Ausgang zu stürzen.
Kommen wir zur Charttechnik. Hier steht nach wie vor der zentrale Bereich zwischen 50 und 53 US-Dollar im Mittelpunkt. In diesem bewegt sich Brent C.O. auch gegenwärtig. Derzeit laufen immer wieder Versuche, die 53 US-Dollar aufwärts gerichtet zu durchbrechen; bislang jedoch ohne Ergebnis. Gelingt es Brent C.O., sich signifikant über die 53 US-Dollar zu setzen, dann würde sich eine Dreiecksformation vollenden. In diesem Fall ließe sich wiederum ein Kursziel bei 63 US-Dollar ableiten. Doch Vorsicht! Die Situation ist durchaus diffizil und längst nicht so klar und bullisch, wie es die Mehrheit bereits überdeutlich nach außen trägt. Fällt Brent C.O. hingegen unter die wichtige Unterstützung bei 50 US-Dollar, könnte ganz schnell die 46 / 44 US-Dollar auf die Agenda gesetzt werden.
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