checkAd

    Interviews  574  0 Kommentare Markus Peters (AB Europe): „Wer an den Index gebunden ist, könnte zukünftig Probleme bekommen“

    Im Interview mit DAS INVESTMENT erklärt Markus Peters, welche Rentenfonds für „die neue Anleihewelt“ besonders attraktiv erscheinen – und welche nicht.

    DAS INVESTMENT.com: In welchen Anleihesegmenten sehen Sie aktuell eindeutige Anzeichen einer Blase? Oder anders: Von welchen Segmenten sollten sich Investoren aufgrund eines signifikanten Rückschlagspotenzials auf absehbare Zeit fernhalten?

    Markus Peters: Wir sehen einen Einbruch bei den Renditen europäischer Unternehmensanleihen. Seit sich die EZB dazu entschloss, Unternehmensanleihen in ihr Kaufprogramm aufzunehmen, hat dieser Trend zugenommen und die Anleihepreise nochmals nach oben schießen lassen. Wer indexbasiert in europäische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating anlegt, läuft die Gefahr in Anleihen zu investieren, die sehr teuer sind. Das Risiko ist recht groß, Verluste zu erleiden. Ein nicht unerheblicher Teil der Anleihen hat bereits eine negative Rendite, so dass ein positiver Ertrag von einem weiteren Preisschub durch die EZB abhängig ist. Das ist ein zerbrechliches Kartenhaus, das sich der Anleger auf diese Weise baut.

    Als Auslöser für einen möglichen Kursrutsch am Rentenmarkt gilt die Angst vieler Bond-Anleger vor einer baldigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank Federal Reserve. Wann rechnen Sie mit einer Fortsetzung der Zinswende in den USA? Und welche Effekte erwarten Sie dadurch auf die Treasuries der Vereinigten Staaten sowie den weltweiten Anleihemarkt?

    Ein weiterer Zinsschritt der US-Notenbank ist in diesem Jahr durchaus zu erwarten, insbesondere bei einem marktfreundlichen Ausgang der US-Wahlen. Auch im kommenden Jahr sollten die Zinsen weiter steigen, allerdings in sehr moderater Form. Diese Zinsschritte können vor allem weiter Volatilität im Anleihemarkt mit sich bringen. Die Anleihenzinsen der US-Treasuries könnten dadurch etwas ansteigen, insbesondere da wir gleichzeitig einen moderaten Zuwachs bei der US-Inflationsrate erwarten. Grundsätzlich ist unser Ausblick für die US-Wirtschaft auch im kommenden Jahr solide, so dass eine leichte Normalisierung der Zinsrate durchaus angemessen ist. Eine ordentliche Wachstumsrate wiederum ist ein stützender Faktor für die Kreditaufschläge.

    Mit der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise scheint vor acht Jahren eine neue Zeitrechnung begonnen zu haben: Es ist immer schwieriger geworden, mit Anleihen gute Renditen bei überschaubaren Risiken zu erzielen. Welche Fondskonzepte sind mittlerweile überholt?

    In der ‚lower for longer‘-Welt ist vor allem Dynamik und Flexibilität gefragt. Zum Beispiel geraten die Renditen am europäischen Unternehmensanleihemarkt – auch durch die EZB-Käufe – immer stärker unter Druck. Wer hier an den Index gebunden ist, könnte zukünftig Probleme bekommen, einen akzeptablen Ertrag zu erwirtschaften. In diesem Umfeld sind dynamische und flexible Lösungen gefragt, die verstärkt auch außerhalb des Index Anlagechancen nutzen können. Breit gestreute Ansätze am europäischen Rentenmarkt sind wahrscheinlich eine gute Alternative zu traditionellen Unternehmensanleihen-Konzepten, die mittlerweile an ihre Ertragsgrenzen stoßen.

    Bitte stellen Sie unseren Lesern einen Anleihefonds aus Ihrem Hause vor, der für die „neue Anleihewelt“ gerüstet ist und mit dem konservative Investoren in den kommenden Jahren vernünftige Renditen bei angemessenen Risiken erzielen können.

    Unser European Income Portfolio hat seit Auflegung in 1999 konstant stabile Erträge erbracht, und ist durch seinen aktiven und ausgewogenen Ansatz für die neue Anleihewelt bestens gerüstet. Der Fonds bietet eine Alternative zu europäischen Standardanleihenfonds und verfolgt das Ziel einer deutlichen Überschussrendite gegenüber herkömmlichen Euro-Investment-Grade-Unternehmensanleihen. Die  durchschnittliche minimale Bonität ist konstant: BBB-. 

    Der Fonds sucht ohne Benchmarkbeschränkung nach den attraktivsten Risiko-Renditeprofilen quer durch das europäische Anleihenuniversum und investiert flexibel in europäische Staatsanleihen sowie Investment-Grade-Unternehmensanleihen und hat mit maximal 50 Prozent auch eine strategische Allokation in High-Yield. Der Fonds ändert Allokation und Bonitätsfokus im Laufe des Kreditzyklus, bewahrt dabei aber stets ein ausgewogenes und diversifiziertes Profil. Das Kreditrisiko wird über den gesamten Zyklus hinweg aktiv verwaltet. Das Portfolio eignet sich für Anleger, die ein Investment-Grade-Profil suchen, jedoch mit größerer Flexibilität bei der Nutzung von Ertragsquellen. Die empfohlene Haltedauer ist mittelfristig bis lang.

    Welchen oder welche Rentenfonds aus Ihrem Hause vermarkten Sie derzeit nicht aktiv, weil dessen Manager aufgrund der festgeschriebenen Anlagebedingungen im aktuellen oder künftig erwarteten Marktumfeld nicht optimal agieren können?

    Unser RMB Income Portfolio ist im Augenblick weniger gefragt. Auch wenn wir vom langfristigen Wachstum Chinas und des Renminbi sowie des Entwicklungspotenzials des dazugehörigen Anleihenmarktes überzeugt sind, warten viele Investoren doch lieber noch etwas mit einem Investment in diesen Markt, um zu sehen, wie die Politik die derzeitigen Herausforderungen meistert.

    Lesen Sie das Interview hier auf DAS INVESTMENT.com.




    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    Interviews Markus Peters (AB Europe): „Wer an den Index gebunden ist, könnte zukünftig Probleme bekommen“ Im Interview mit DAS INVESTMENT erklärt Markus Peters, welche Rentenfonds für „die neue Anleihewelt“ besonders attraktiv erscheinen – und welche nicht.