Die Jagd ist eröffnet!
In Jakarta bekommt man ab sofort für jede gefangene Ratte 1,40 Euro
Eine der größten Müllhalden der Welt befindet sich in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, entsprechend groß ist das dortige Rattenproblem. Nun ergreifen die Behörden eine kuriose Maßnahme: Für jeden gefangenen Plagegeist gibt es 1,40 Euro Belohnung.
10.000 Tonnen Müll pro Tag. Da kommt einiges zusammen auf dem gigantischen Abfallberg namens "Bantar Gebang" in Jakarta. Nicht nur bestialischer Gestank, sondern auch jene Plagegeister, mit denen sich die Menschheit schon im Mittelalter herumgeärgert hatte: Ratten.
Um das Problem endlich in den Griff zu kriegen, hat sich die Stadtverwaltung eine ungewöhnliche Maßnahme einfallen lassen. Sie will die Bewohner künftig dafür bezahlen, bei der Vertreibung mitzuhelfen. Pro Ratte, die bei den Behörden abgeliefert wird, gibt es umgerechnet 1,40 Euro Belohnung.
"Es gibt hier so viele Ratten. Sie gefährden unsere Gesundheit, weil sie Krankheiten wie die Pest übertragen", zitiert die "Deutsche Welle" Jakartas stellvertretenden Gouverneur Djarot Saiful Hidayat. "Sammeln Sie die Ratten, zählen Sie sie ab und wir werden bezahlen", so sein Aufruf an die Bevölkerung (Quelle: "Spiegel").
Ob die Ratten lebend oder tot ausgeliefert werden sollten, ließ er jedoch offen. Auch über die empfohlene Fang- oder Tötungsmethode machte er keine Angaben, man solle lediglich auf Schusswaffen verzichten, denn die Kugeln könnten danebengehen und andere Menschen treffen.
Tierschützer fürchten nun, dass die Aktion einen ähnlichen Verlauf annehmen könnte, wie in Hanoi, am Anfang des 20. Jahrhunderts. Französische Kolonioalherren hatten damals für jeden abgegebenen Rattenschwanz eine Prämie ausgesetzt. In der Folge fingen die Leute an, Ratten zu züchten, um an das Geld zu kommen.