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    "Nicht Aufgabe von Zentralbankern"  3394  2 Kommentare Banken geht es schlecht. Sie müssen trotzdem selbst klarkommen, findet Andreas Dombret

    Für Banken - vor allem für europäische - sind die fetten Jahre definitiv vorbei. Verschärfte Regeln, Negativzinsen und wachsende Konkurrenz aus der FinTech-Welt zehren Renditen und Erträge auf. Ihr Problem, sagt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret.

    Laut der neuesten Studie der internationalen Managementberatung Bain & Company haben sich Eigenkapitalrenditen im Kapitalmarktgeschäft von Banken in den letzten Jahren drastisch reduziert. Demnach sei die Rendite in einzelnen Produktgruppen auf weniger als fünf Prozent gesunken, was letztlich unter den Kapitalkosten liegt. Daneben seien die Erträge seit 2009 um insgesamt 28 Prozent, auf 227 Milliarden US-Dollar zusammengeschrumpft.

    Begründet wird die Misere mit verschiedenen Faktoren, wie den verschärften Bestimmungen in Sachen Eigenkapitalausstattung, Mindestliquidität und Maximalverschuldung. Auch das Niedrigzinsumfeld, ein verändertes Kundenverhalten sowie die wachsende digitale Konkurrenz trügen ihr Übriges hierzu bei. 

    Kein Anrecht auf ein komfortables Marktumfeld

    Alles richtig, alles nicht schön. Dennoch sei es einzig Aufgabe der Banken, sich selbst aus dem Schlamassel wieder zu befreien. Das zumindest ist die Meinung von Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. Zu oft habe er mittlerweile in den Debatten mitanhören müssen, wie die Geldinstitute ihre Probleme auf die europäische Zentralbank oder andere politische Akteure abwälzen.

    „Es ist nicht die Aufgabe von Zentralbankern, Regulatoren oder der Politik, schwierige Situationen vom Bankensektor fernzuhalten oder zu lösen“, sagte er am Donnerstag, während einer Finanzkonferenz in London (Quelle: "Frankfurter Allgemeine"). Die Finanzindustrie könne nicht erwarten, dass ihr ein komfortables Umfeld bereitgestellt wird  „Weder ein bestimmtes Niveau der Zinsen, noch ein bestimmtes Marktumfeld, noch ein bestimmtes Ausmaß an Regulierung.“ Dass sich die Institute einer Herkulesaufgabe gegenüberstehen sehen, könne er aber trotzdem nachvollziehen. 

    Verbesserungspotential auf allen Ebenen

    Auch die Analysten von Bain sehen den Handlungsbedarf ganz klar aufseiten der Banken. Um der Herausforderung Herr zu werden, empfehlen sie den Geldhäusern zunächst, ihren strategischen Fokus auf solche Kunden- oder Produktgruppen zu legen, in denen sie über einen klaren Wettbewerbsvorteil verfügen. Darüber hinaus können Kosten gespart werden, indem Ineffizienzen bei bestehenden Betriebsmodellen, Infrastrukturen und Prozessen beseitigt werden. Weiterer Besserungsbedarf bestehe in der Talentakquise, in den Vergütungsstrukturen sowie im Ressourcenmanagement.




    wallstreetONLINE Redaktion
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