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    EZB vs. BoJ  1019  0 Kommentare Wer macht die bessere Geldpolitik?

    Die EZB hält weiter die Füße still. Draghi lässt sich nicht in die Karten schauen wie es mit QE weitergeht. So kommt es, dass die europäische Zentralbank und die Bank of Japan seit kurzem in ihrer Geldpolitik divergieren. Wer hat nun die bessere Methode?

    Der Titel des Artikels ist durchaus ernst gemeint. Er unterstellt indirekt, dass beide Notenbanken eine gute Politik machen, weil die Frage danach gestellt wird, welche Politik besser ist. So manch einem Beobachter stößt das wohl etwas bitter auf. Viele sind der Meinung, dass die Geldpolitik beider Notenbanken schlecht ist. Die Frage müsste also eher lauten: Welche der beiden Notenbanken hat die weniger schlechte bzw. schädliche Geldpolitik?

    Darüber lässt sich trefflich streiten und man kann die Lage von allen möglichen Seiten beleuchten. Hier soll es jedoch darum gehen, welche der beiden Ansätze besser für die Banken ist, denn sowohl in Japan als auch in der Eurozone stecken die Banken in einer Krise. Die Profitabilität fällt und Kapital kann kaum noch aus eigener Kraft gebildet werden.

    Das Profitabilitätsproblem ist keines, welches auf Japan oder die Eurozone beschränkt ist. Banken in allen entwickelten Ländern verdienen – gemessen an dem Kapital, welches sie halten müssen – weniger. Grafik 1 zeigt diese Entwicklung.

    20161021_godmiode1aVor der Krise lag die Eigenkapitalrendite bei ca. 13 %. Heute steht sie laut IWF inklusive von Sondererträgen bei 8,2 %. Ohne Sonderpositionen liegt die Eigenkapitalrendite bei 6,4 %. Den größten Anteil an der gesunkenen Profitabilität tragen neue Kapitalanforderungen. Banken müssen mehr Kapital halten, sodass der Gewinn durch eine höhere Summe an Kapital dividiert wird, um die Eigenkapitalrendite zu erhalten.

    Negativ wirkt sich nach wie vor das Investmentbanking bzw. der Eigenhandel aus. Dieser Bereich ist im Vergleich zur Vorkrisenzeit wenig profitabel. Immerhin, die Nettozinseinnahmen leisten einen kleinen positiven Beitrag zur Eigenkapitalrendite.

    Der Durchschnitt aller entwickelten Länder sagt wenig über den Zustand in Japan oder der Eurozone aus. In Japan verhält es sich sogar teilweise gegenteilig zum Gesamtbild. Grafik 2 zeigt, was damit gemeint ist. Im Vergleich zu den Vorkrisenjahren, als die Rendite noch bei knapp 9 % lag, sind die Nettozinseinnahmen massiv gesunken. Die meisten anderen Geschäftsbereiche tragen hingegen positiv zur Profitabilität bei.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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