Lloyds-Gewinn sackt ab - Erneut Rückstellungen für Kunden-Entschädigungen
LONDON (dpa-AFX) - Der Skandal um falsch beratene Kunden wirft die britische Großbank Lloyds auf ihrem Erholungskurs erneut zurück. Im dritten Quartal legte das Institut nach Angaben vom Mittwoch für Entschädigungen eine weitere Milliarde Pfund zurück. Das ließ den Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gut zwei Drittel auf 219 Millionen Pfund einbrechen. Die branchenweite Affäre um massenhaft verkaufte unnütze Kreditausfallversicherungen hat den Konzern inzwischen 17 Milliarden Pfund gekostet. Bereinigt um Sondereffekte verdiente das Institut vor Steuern 1,91 Milliarden Pfund, auch das war weniger als von Analysten erwartet.
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Die britische Regierung hatte Anfang des Monats angekündigt, den Verkauf ihrer verbliebenen Anteile an der Bank wieder aufnehmen zu wollen. Derzeit halten die britischen Steuerzahler noch 9,1 Prozent. Lloyds war in der Finanzkrise 2008 vom britischen Steuerzahler mit gut 20 Milliarden Pfund gerettet worden. Im Gegenzug übernahm der Staat fast 40 Prozent der Anteile. Inzwischen hat die Regierung mehrfach Aktienpakete mit Gewinn verkauft. Zuletzt lag der weitere Verkauf angesichts der Unsicherheiten über den Brexit auf Eis. Lloyds-Aktien haben seit Jahresbeginn rund ein Viertel an Wert verloren./enl/mne/fbr