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     471  0 Kommentare Entlassener Tata-Chef warnt vor gigantischen Abschreibungen

    MUMBAI (dpa-AFX) - Der überraschende Machtwechsel beim größten indischen Unternehmenskonglomerat Tata wird zur Schlammschlacht. Der am Montag gefeuerte Vorstandschef Cyrus Mistry fühlt sich zu Unrecht vor die Tür gesetzt, wie aus einer Mail an den Verwaltungsrat hervorgeht, aus der die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch zitierte. Darin warnt der Manager vor drohenden Abschreibungen über umgerechnet gut 16 Milliarden Euro (1,18 Billionen Rupien) in fünf verlustreichen Geschäftsteilen, die noch aus der Zeit vor seinem Amtsantritt stammten.

    Er habe versucht, die Problemgeschäfte zu sanieren, sei dabei aber immer wieder vom langjährigen Konzernchef Ratan Tata ausgebremst worden. Der 78-jährige Tata führt nach Mistrys Rauswurf wieder vorübergehend die Geschäfte, bis ein neuer Manager gefunden ist. Mistry habe sich zuletzt nur noch als "lame duck" (lahme Ente) ohne wirklichen Einfluss gefühlt. Der Konzern und der Manager wollten sich am Mittwoch nicht zu der Mail äußern.

    Mistry zählt neben Energieaktivitäten und dem Hotel- sowie Telekomgeschäft auch die Stahlsparte zu den Problembereichen. Tata hatte 2007 den zweitgrößten europäischen Stahlhersteller Corus übernommen. Danach kamen Finanz- und Wirtschaftskrise, von der sich die Branche in Europa bis heute nicht erholt hat. Zuletzt sprach Tata mit dem deutschen Konkurrenten Thyssenkrupp über einen Zusammenschluss der europäischen Stahlwerke, allerdings wurden jüngst kaum noch Fortschritte bekannt. Einige Analysten sehen durch das Chaos an der Tata-Spitze den gesamten Zusammenschluss in Gefahr.

    Auch die Aktivitäten im Autogeschäft hält Mistry der Mail zufolge für einen Fehlschlag. Vor allem der Bau des extrem billigen Autos Nano sei ein Flop. Er habe sich für eine Schließung der Produktion ausgesprochen, dies sei die einzige sinnvolle Lösung, zitiert Bloomberg aus dem Schreiben. "Allein emotionale Gründe haben uns von dieser Entscheidung abgehalten." Zur Autosparte gehört auch der britische Autobauer Jaguar Land Rover. Für den Konzern arbeiten weltweit mehr als 600 000 Menschen./enl/men/stb




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