Eurozone
Geldmenge wächst schwächer als erwartet - Kreditvergabe legt weiter zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich das Wachstum der Geldmenge im Euroraum etwas abgeschwächt, während das Wachstum der Kreditvergabe stabil blieb. Die breit gefasste Geldmenge M3 sei im September im Jahresvergleich um 5,0 Prozent gewachsen, teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt mit. Zur Geldmenge M3 zählt vor allem das im Umlauf befindliche Bargeld, Bankeinlagen und Geldmarktpapiere. Analysten hatten wie im Monat zuvor einen etwas stärkeren Zuwachs um 5,1 Prozent erwartet.
Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 mit dem Bargeldumlauf und Bankguthaben schwächte sich ebenfalls ab. Die Wachstumsrate sei von 8,9 Prozent im Vormonat auf 8,5 Prozent gesunken. M1 gilt aufgrund seines hohen Anteils an kurzfristig verfügbaren Einlagen als guter Konjunkturindikator.
Die Kreditvergabe erholte sich im September wie schon in den Vormonaten von niedrigem Niveau aus weiter. An die privaten Haushalte wurden 1,8 Prozent mehr Kredite vergeben als im Vorjahr. Im August hatte der Anstieg ebenfalls bei 1,8 Prozent gelegen. Die Wachstumsrate der Kredite an Unternehmen außerhalb des Finanzsektors stieg ebenfalls wie im Vormonat um 1,9 Prozent.
Lesen Sie auch
Ein starkes Wachstum der Geldmenge kann zu einer steigenden Inflation führen. Die EZB versucht seit geraumer Zeit mit einer extrem lockeren Geldpolitik auch die Kreditvergabe im gemeinsamen Währungsraum stärker anzukurbeln. Sie erhofft sich dadurch eine höhere Binnennachfrage, die auch zu steigenden Preisen führt. Nach wie vor liegt die Inflation in der Eurozone deutlich unter dem von der Notenbank anvisiertem Zielwert von knapp zwei Prozent./jkr/fbr