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    APA ots news  327  0 Kommentare Weltwirtschaft durch EU-Austritt Großbritanniens kaum...

    APA ots news: Weltwirtschaft durch EU-Austritt Großbritanniens kaum beeinträchtigt

    Mittelfristige Prognose bis 2021

    Wien (APA-ots) - Das Weltwirtschaftswachstum beschleunigt sich

    mittelfristig nur leicht. Zügig expandieren wird die Wirtschaft auf

    Basis einer robusten Binnennachfrage und einer zunehmenden

    Erwerbsbevölkerung in den USA. Im Euro-Raum verläuft die Expansion

    langsamer, da die institutionellen Mängel der Währungsunion die

    Erwartungen dämpfen und die Erwerbsbevölkerung stagniert. Der

    EU-Austritt Großbritanniens wird vor allem die britische Wirtschaft

    selbst treffen, weniger deren Handelspartner. Die Zugkraft des

    Wachstums in den Schwellenländern lässt weiter nach. In China

    verlangsamt es sich, in Russland und Brasilien erholt sich die

    Konjunktur aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise nur schleppend aus

    der aktuellen Krise.

    Das Weltwirtschaftswachstum wird sich in den kommenden fünf Jahren

    nur leicht beschleunigen (auf 3,5% p. a.) und damit etwas höher sein

    als in der vorangegangenen Fünfjahresperiode, aber niedriger als im

    längerfristigen Durchschnitt. In den USA sind die

    Wachstumsperspektiven relativ gut: Die Arbeitslosenquote ist niedrig,

    die private Verschuldung gesunken, und die Erwerbsbevölkerung

    expandiert. Die Dollarstärke belastet zwar die Produktion, aufgrund

    der niedrigen Exportquote aber nur leicht. Vor diesem Hintergrund

    wird für die USA eine mittelfristige Wachstumsrate von 2,4% p. a.

    prognostiziert. Die Wohlstandslücke, die sich im Euro-Raum seit der

    Krise der Währungsunion 2012/13 gegenüber den USA aufgetan hat,

    vergrößert sich weiter. Die Erwerbsbevölkerung stagniert im

    Euro-Raum, die Arbeitslosigkeit sinkt schrittweise. Der Preisauftrieb

    bleibt aufgrund der schwachen Nachfrage unter dem Inflationsziel der

    EZB, Verschärfungen der Fiskalregeln engen den Spielraum der

    öffentlichen Hand ein. Das mittelfristige Wachstum wird für den

    Euro-Raum auf 1,5% prognostiziert.

    Die Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens ("Brexit")

    werden die Unsicherheit erhöhen und daher die Binnennachfrage

    dämpfen. Infolge des Austrittes werden die Exportmarktanteile

    Großbritanniens in der EU und die europäischen Direktinvestitionen in

    Großbritannien zurückgehen; das Ausmaß dieses Rückganges hängt davon

    ab, wieweit die Handelsfreizügigkeit eingeschränkt werden wird. Die

    negativen Wachstumseffekte beschränken sich im Großen und Ganzen aber

    auf Großbritannien selbst und - aufgrund der engen

    Handelsverflechtungen - auf Irland. Für die anderen Volkswirtschaften

    wird Großbritanniens EU-Austritt mittel- bis langfristig nur wenig

    Folgen haben.

    In den großen Schwellenländern verliert die Wirtschaft weiter an

    Expansionskraft. Die chinesische Volkswirtschaft leidet unter

    Überkapazitäten und wird in den kommenden Jahren mit erhöhten

    Finanzmarktrisiken konfrontiert sein, wenn

    Kapitalverkehrsbeschränkungen abgebaut werden. In Russland und

    Brasilien erholt sich die Konjunktur schleppend aus der schweren

    Krise, da die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen nur mäßig zunehmen

    wird. Von dem damit einhergehenden mäßigen Rohstoffpreisniveau könnte

    hingegen Indiens Wirtschaft profitieren, falls sie durch die

    Zinswende in den USA nicht weiteren Schaden nimmt.

    Die mittelfristige Prognose für die Weltwirtschaft wurde mit dem

    makroökonometrischen Weltmodell von Oxford Economics (Global Economic

    Model) erstellt. Es umfasst insgesamt 80 Länder, darunter China, die

    USA, die meisten EU-Länder, Indien, Japan, Russland und Brasilien in

    hohem Detailgrad.

    Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht

    10/2016

    Rückfragehinweis:

    Rückfragen bitte am Donnerstag, dem 27. Oktober 2016, bis 15 Uhr an Stefan Schiman, MSc, Tel. (1) 798 26 01/234, Stefan.Schiman@wifo.ac.at

    Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

    *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

    INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

    OTS0071 2016-10-27/10:30





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