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    Linde  818  0 Kommentare Bremsspuren in der Bilanz

    Der Industriegasespezialist Linde AG legte heute Zahlen für das abgelaufene Quartal vor und enttäuschte mit einer durchwachsenen Bilanz. Niedrige Ölpreise, Überkapazitäten und die Zurückhaltung von Kunden drücken auf das Ergebnis des Konzerns - dennoch ist das Papier aktuell DAX-Spitzenreiter.

    Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 313 Millionen Euro bei den Anlegern hängen, 11,4 Prozent mehr als noch zuvor und besser als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz sank binnen Jahresfrist jedoch um gut zwei Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBITDA vor Sondereffekten) schrumpfte auf gut eine Milliarde Euro zusammen. Nach der geplatzten Fusion mit dem US-Rivalen Praxair beschloss der Münchner Konzern ab 2019 einen verschärften Sparkurs, der nun 550 Millionen Euro Einsparungen bringen soll. Denn nach wie vor hängt der Gasespezialist bei der Profitabilität den US-Amerikanern noch deutlich hinterher, wodurch sich das Unternehmen zu einem massiven Stellenabbau gezwungen sieht. Bis zu 4.000 Arbeitsplätze von insgesamt 65.000 sollen dadurch wegfallen.

    Obwohl das Zahlenwerk für das abgelaufene Quartal relativ durchwachsen ausgefallen ist, feierten Börsianer die heutigen Nachrichten kurzzeitig mit einem Kursanstieg über die Vorwochenhochs – nachhaltig scheint diese Kursreaktion jedoch nicht zu sein. Charttechnisch aber könnte selbst in der aktuell schwachen Phase noch einiges gehen, weil das Wertpapier seit den Jahreshochs aus 2015 bei 195,55 Euro noch gut 23 Prozent unter den Höchstständen notiert und sich zudem in einem symmetrischen Dreieck auf fällt. Dieses ist in der Regel eine Bestätigung der übergeordneten Haupttrendrichtung, die seit Anfang dieses Jahres aufwärts gerichtet ist und hierdurch noch weiteres Aufwärtspotential bereithalten könnte.

    stoppkurs

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    Konzernumbau schreitet voran

    An einem Investment interessierte Marktteilnehmer haben ist derweil durch die anhaltend hohe Volatilität nicht unbedingt leicht einen geeigneten Einstieg in die Aktie zu finden, was einen recht weiten Stopp bei entsprechenden Long-Positionen erfordert. Sollte das symmetrische Dreieck regelkonform zur Oberseite aufgelöst werden, stünde oberhalb der heutigen Tageshochs von 153,00 Euro eine mögliche Aufwärtsbewegung zu den aktuellen Jahreshochs bei 158,00 Euro im Raum. Darüber dürfte es schließlich weiter an das 38,2 % Fibonacci-Retracement, sowie an die obere Kante der im November gerissenen Kurslücke bei 164,30 Euro weiter rauf gehen und erlaubt es ein Long-Investment beispielshalber über das Unlimited Turbo Long Zertifikat (WKN: PB8V44) einzugehen. Ein entsprechendes Stoppniveau sollte aber zunächst nicht höher als 144,00 Euro angesetzt werden, weil sich das Wertpapier kurzzeitig innerhalb des Dreiecks auch noch einmal zur Unterseite bewegen könnte. Aber erst bei einem nachhaltigen Bruch der 200-Tage Durchschnittslinie bei aktuell 138,46 Euro dürfte es zu einem größeren Verkaufssignal in Richtung 120,00 Euro kommen. Möglicherweise werden dann aber noch die Jahrestiefs bei 113,50 Euro in den engeren Fokus der Bären rücken.

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    Ingmar Königshofen
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    Ingmar Königshofen ist Geschäftsführer bei der FSG Financial Services Group, welche unter anderem das Portal Boerse-Daily.de betreibt. Dort werden mehrmals täglich top-aktuelle Analysen zu DAX, US-Indizes sowie zu besonders attraktiven Einzelwerten veröffentlicht.
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    Verfasst von Ingmar Königshofen
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