checkAd

    Egbert Prior  5383  0 Kommentare Aixtron im Visier der Geheimdienste?

    Übernahmeangebote scheitern häufig noch auf der Zielgerade. Wie von uns bereits in der letzten Ausgabe vorhergesagt, scheiterte GE bei SLM Solutions an der Mindestannahmeschwelle von 75%. Der Kurs brach um weitere 17% ein auf 31 Euro. Damit befindet sich die Aktie fast wieder auf dem Niveau vor dem Angebot (28 Euro). Zurück auf Los heißt es auch bei Aixtron. Allerdings aus anderen Gründen. Eigentlich war der chinesische Kaufinteressent schon am Ziel. Es war bereits eine ausreichende Mehrheit der Aktien angedient worden. Doch dann machte das Bundeswirtschaftsministerium einen Strich durch die Rechnung und zog die bereits erteilte „Unbedenklichkeitserklärung“ zurück. Hinter den Kulissen soll es zugegangen sein wie bei James Bond: Angeblich haben sich amerikanische Geheimdienstagenten in der Berliner US-Botschaft mit Vertretern der Bundesregierung getroffen und dabei Dokumente vorgelegt, die belegen sollen, daß Aixtron-Technologien auch militärisch genutzt werden können, beispielsweise für das chinesische Nuklearprogramm. Laut einem Zeitungsbericht besteht eine direkte Zusammenarbeit zwischen Aixtron und den amerikanischen Streitkräften, gleichzeitig würden mit Aixtron-Maschinen Komponenten für amerikanische Waffensysteme gefertigt. Wenn das alles stimmt, wird es eng für den chinesischen Investor, hinter dem auch ein Staatsfonds aus dem Reich der Mitte steht. Der Aktienkurs ist jedenfalls auf dem Weg nach Süden. Nach der Intervention des Wirtschaftsministeriums ist der Kurs von 5,86 Euro auf aktuell 4,15 Euro eingebrochen und liegt damit ungefähr so hoch wie vor Abgabe der Offerte. Offenbar zweifeln Investoren daran, daß der Deal noch zustande kommt. Die Talfahrt könnte weitergehen. Der Spezialmaschinenbauer befindet sich im Tal der Tränen. Auf den Anlagen der Aachener werden hauptsächlich LEDs hergestellt. Doch in den Fabriken der meist asiatischen Produzenten bestehen gewaltige Überkapazitäten, so daß die Nachfrage schon seit Jahren nicht mehr anspringt. Durch hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung hat sich der Bargeldbestand in den letzten zweieinhalb Jahren auf 160 Millionen halbiert. Vorstandschef Martin Goetzeler hatte vor einer Schrumpfkur gewarnt, sollte die Übernahme nicht zustande kommen. Fazit: Aixtron wird zum Spielball der Politik. Zu riskant.

     





    Egbert Prior
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Prior Börse präsentiert zweimal wöchentlich die interessantesten deutschen Aktien. Kurz, prägnant, faktenreich. Kaufen, Halten, Verkaufen - das Urteil ist unbestechlich und bankenunabhängig. Das Musterdepot ist einfach, transparent und nachvollziehbar. Bestellen Sie hier die Prior Börse 2 Wochen kostenlos.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Aixtron im Visier der Geheimdienste? Übernahmeangebote scheitern häufig noch auf der Zielgerade. Wie von uns bereits in der letzten Ausgabe vorhergesagt, scheiterte GE bei SLM Solutions an der Mindestannahmeschwelle von 75%. Der Kurs brach um weitere 17% ein auf 31 Euro. Damit …